3 Punkte für die BUGA-Stadt

Auswärtsspiel in Paderborn – das hatte in letzter Zeit immer etwas mit Wunden lecken zu tun. Ging es vor 2 Jahren darum, das bittere Pokalaus zu verdauen, sah die Situation letzte Saison noch weitaus dramatischer aus, steckte man doch mitten drin im Abstiegs-Schlamassel. Auch diesmal sah die Energie-Welt alles andere als heiter aus. Spielerische Magerkost bestimmte die letzten Wochen und seit über 3 Monaten wartete man nun bereits auf einen Sieg. So hielt sich dann leider auch die Zahl der Auswärtsfahrer in überschaubaren Grenzen.

Einige Unentwegte wollten sich den Spaß dennoch nicht nehmen lassen, der ein oder andere sogar weiterhin in der Hoffnung, etwas Zählbares aus Ostwestfalen entführen zu können. Den Vorort der nicht existierenden Stadt erreichte man schließlich rechtzeitig. Geschockt war man dann jedoch zunächst über die saftigen Eintrittspreise. Für eine Zweitliga-Partie zwischen Paderborn und Cottbus mal eben 14 bzw. 12 € löhnen zu dürfen, ist ganz schön heftig – die Tageskassen-Gebühr von 2 € machte dies erforderlich. Wenigstens konnte der Einlass mit sämtlichem Material anschließend ohne Probleme passiert werden. Ja sogar 2-Meter-Stangen sind in Paderborn erlaubt, verrückt! Diese Gelegenheit nutzten wir sogleich aus, um mal wieder unsere rot-weißen Krebs-Schwenker zum Einsatz zu bringen. Umrahmt wurden diese links und rechts von den Energie Cottbus – Banderolen, welche nach kurzem Ordner-Gezeter im Gästeblock herabgelassen werden konnten. So gestalteten wir den Block zum Auflaufen der Mannschaft wieder einmal ganz ordentlich. Auch auf der gegenüberliegenden Seite war eine Aktion zu sehen. So wurde die komplette Hintertor-Tribüne mit Spruchbändern á la „Wir schlagen ein wie eine Bombe“ oder „Ein Salut dem SCP“ eingedeckt. Zentral thronte eine Figur auf ner Kanonenkugel in Form eines Fußballs. Mal ne etwas andere Idee, die jedoch besser zur Geltung gekommen wäre, wenn eben jene Figur nicht inmitten all der Spruchbänder nahezu verschwunden wäre.

Dann rollte der Ball und unsere Rot-Weißen zeigten sich mal wieder spielbestimmend. Auch die verbesserte Einstellung konnte man den Jungs nicht absprechen, jedoch fehlte erneut die Durchschlagskraft, sodass die erste Hälfte torlos blieb.
In Halbzeit 2 wurde man dann jedoch beizeiten für die Mühen belohnt. Nachdem Sörensen einen Kopfball an die Latte setzte, stand Sanogo endlich mal wieder an der richtigen Stelle, brachte unsere Energetiker in Führung und beende gleichzeitig seine Durststrecke. Im Gästeblock gab es kein Halten mehr. Da wurde unsere fortwährende Bitte an die Jungs aus Cottbus, ein Tor zu schießen, doch tatsächlich erfüllt. War die Stimmung unsererseits schon in den ersten 45 Minuten phasenweise ganz gut, so ging spätestens jetzt richtig die Post ab. Wenn im Block eben nicht nur die untersten Reihen mitziehen, sondern egal wo man steht mit eingestimmt wird, fängt es an richtig Spaß zu machen. So muss das sein! Da kann man getrost behaupten, dass aus dem mit nur 150 Leuten spärlich besetzten Gästeblock akkustisch das Beste rausgeholt wurde. Und als Dank wurden wir alle dafür belohnt. Am heutigen Tag blieb nicht nur die Paderborner Elf unter ihren Möglichkeiten – nur selten wurde unser Tor in Gefahr gebracht – auch stimmungstechnisch war man selbst von Paderborn schon Besseres gewohnt. Wozu die SCP-Fans unbedingt eine Mikro-Anlage brauchen, ist ohnehin unklar.

Als der Abpfiff ertönte, war die Erleichterung groß. Zwar war auch die Leistung unserer Cottbuser Jungs nicht gerade allererste Sahne, nach einer solchen Durststrecke erwartet das ja aber auch keiner. Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken sollte nun aber endlich mal das Selbstbewusstsein und der Glaube an die eigene Stärke zurückkehren.

Das wird bitter nötig sein, will man am kommenden Samstag gegen den FC Union bestehen. Betrachtet man mal die Leistungen der Truppen auf Platz 3 bis 5, so gestalten sich diese oft genauso durchwachsen wie die unserer Jungs. Wie traumhaft und verheißungsvoll wäre es da, wenn unsere Energetiker langsam wieder die Leistung des Saisonbeginns abrufen würden. Ein erster wichtiger, unabdingbarer Schritt wäre ein Heimsieg gegen die Berliner. In diesem Sinne: Auf geht´s Jungs aus Cottbus – schießt ein Tor (mehr als der Gegner)!