Sportliches „Sport frei“ hieß es am 25. Januar in der altehrwürdigen Energiehalle. Die extremen Krebse organisierten ein Fußballfanturnier für insgesamt 10 Teams, die sich mit einem Torwart, vier Feldspielern und zahlreichen Wechslern dem sportlichen Schwanzvergleich stellen wollten. Leider gab es eine völlig begründete Absage, Mission Nichtabstieg 2014 hat Prio 1, so dass sich letztendlich 9 Teams in zwei Gruppen duellierten. Da auf nur einem Feld und ganze zwölf Minuten gekickt wurde, zog sich die Gruppenphase wie ein Kaugummi arg in die Länge. Ihre Hubba Bubba Erfahrungen nutzten hierbei einfach die Teams: „F2“, „Luxxe“, „Pinwand“ sowie das „CBR“ und zogen clever kauend ins Halbfinale ein.

Die „Luxxe“ erhofften sich in ihrer Begegnung hasenartige Beutetiere, bekamen es aber leider mit versoffenen osteuropäischen „Pinwand“-Wilderern zu tun, die sie dann recht eindrucksvoll erlegten. Stand des Abschusses: 6:1. Ein eurasischer Luxx ging dem Treibjäger Pain trotz aller Bemühungen durch die Lappen. In der zweiten Begegnung wollten die „F2“-Hooligans ihr Kämpferherz gegen das schier übermächtige „CBR“ in die Waagschale werfen. Klar, wenn du jahrelang ohne Überdachung im Stadion Wind und Wetter trotzt, bist du gestählt und auf alles vorbereitet. Jedoch agierte das „CBR“ heute wie der sowjetische Boxer Ivan Drago und prügelte sich eiskalt zu einem 4:2 Sieg. Keinen Vorwurf an die „F2“-Mannen, wenn Weltergewicht auf Schwergewicht trifft, muss schon alles zusammenkommen …

Im Finale bekam Ivan Drago dann die „Pinwand“-Stars in Form von Apollo Creed vor die Fäuste. Wer bei Rocky aufgepasst hat, weiß, wie diese Begegnung ausgegangen ist. 6:0 schlug das ivanische „CBR“ den Kontrahenten KO. Zum Glück waren die Wiederbelebungsversuche nach diesem Kampf aber erfolgreich. Chancenlos und ein wenig desillusioniert konnte das apollonische Pinwandteam nur zum CBR-Sieg gratulieren. Jedoch gab es berechtigte Zweifel, ob die Antidopingregeln vom Turniersieger berücksichtigt wurden. Einige Experten mutmaßten sogar, dass im Rubin Kasan-Style Kicker aus der zweiten russischer Liga das CBR-Team mimten. Den olympischen Medaillenspiegel des Fanturnieres zusammengefasst: Gold fürs „CBR“, Silber erhielt die „Pinwand“ und Bronze erkämpfte sich „F2“.

Die Mannschaften UR-Alt – die uralten Krebse spielten ein solides Turnier, hatten mit dem Hessen das dienstälteste Krustentier auf dem Platz und alle Sympathien abseits des Parketts auf ihrer Seite.

UR-Jung – wenn sich UR-Alt besonders intensiv um Groupies kümmert, hat man halt viel Nachwuchs, formt daraus ein Team, welches aber mehr schlecht als recht kicken kann. Einziger Höhepunkt: Das Verteilen rosafarbender Leibchen an die Kontrahenten.

Luxxe – waren bis zum Halbfinale sehr, sehr gut unterwegs, wie ihre Luxxeltern auf Auswärtsfahrten, wurden dann aber recht unsanft gestoppt. Auch hier stellen die Absoluten Beginner fest: Luxxe sind gar keine Rudeltiere.

Sektion Forst – die schussgewaltigen Jungs vom Forster Hof schossen sich in Michael Wendler-Art selbst ins Aus. Wollten ihr letztes Gruppenspiel aufgrund einer fragwürdigen Entscheidung des Schiedsrichters wiederholen lassen. Zogen ihren Protest aber zurück. Dann gab es einen Rückzug vom Rückzug. Dann wieder…zur Strafe wurde Forst halt auch nochmal im Spiel um Platz 5 beschissen.

Pinwand – die virtuellen Virtuosen der Energiefanwelt spielten ein überragendes Turnier und wären in einem dopingfreien Wettkampf klar Erster geworden. Zirpten anfangs noch die Grillen bei erzielten Toren, wurden die Integration des Fanbeauftragten und die schicken Energietrikots belächelt, gab es zum Ende zahlreiche Befürworter.

Fanprojekt – zwar alle Spiele verloren, aber mit welch einem Einsatz und welch einer Moral. In jamaikanischer Lockerheit wurde der eigene Stiefel runtergespielt, gab Simpsons Busfahrer Otto-Marlon, mit Pferdehaar und Pferdelunge, den entspannt rockenden Kapitän, der mit seinen Businsassen das Halbfinale verdient gehabt hätte.

F2 – diese Jungs sind grandios an sich selbst gescheitert. Eine richtig gute Mischung aus Kampf und Technik im Team, aber in den entscheidenden Momenten fehlte immer ein bisschen Glück oder Cleverness. Sahen aber gegen den Turniersieger, im Gegensatz zur Konkurrenz, nur mittelalt aus.

Leinölbrigade – die einseitige Leinölernährung hat der Brigade nicht gut getan. Jeder Lausitzer Junge weiß, dass zu einer ausgewogenen Ernährung Spreewälder Gurken, Pellkartoffeln, Quark und ein bisschen! Leinöl gehören. So gewinnt man halt maximal im Elfmeterschießen den 7. Platz.

CBR – wer sich einen Tag vor dem Turnier via Facebook schon zum Turniersieger erklärt, Ecke-Ecke-Maik erst im Final einsetzt, und den Wettkampf dann tatsächlich so überlegen gewinnt, hat mächtig Eier bewiesen. Diverse Teams waren neidisch, ob dieser Performance, besonders aber auf die Kontakte zu Eufemiano Fuentes.

Drumherum Für familiäre und herzliche Atmosphäre war an diesem bitterkalten Wintertag in der Halle von Beginn an gesorgt. Hallen-DJ Hans-Uwe wurde sehr erfolgreich vom charmanten Chrischi vertreten, obwohl es leider kein Paulchen Panther mit „Wer hat an der Uhr gedreht?“ gab. Im Speise- und Lesesaal konnten für einen schmalen Taler ne Bocki mit Kartoffelsalat, Kuchen, Tyskie und diverse Fanzines, Schals und Aufkleber erworben werden. Die hygienischen Bedingungen der Sanitäranlagen waren hingegen, in guter, alter Cottbuser Tradition, wenige Minuten nach erstmaliger Nutzung in einem Menschen unwürdigen Zustand. In einem solchen befand sich ebenfalls der Shop-Mensch. Entweder hatte er sich gen Ende des Turnieres mit Utensilien des neuen Zines: „Der Schminkbaron“ das Gesicht gerötet oder einfach zu viel Tyskie genascht oder halt beides. Ein schöner Anblick jedenfalls. Diesen lieferte auch das Gruppenbild vor dem übergroßen „Niemals aufgeben“-Schal, der selbst dem Calli aus NRW eine Nummer zu groß sein dürfte. Für die verunglückten Fans der Weißwasseraner Füchse wurde in den Mittagsstunden ein Elfmeterschießen in der Halle organisiert. Für 2 Euro konnte sich jeder in die erste Runde einkaufen, nach einem Treffer eine Runde weiterziehen und mit einem zusätzlichen Meter Abstand zum Tor erneut sein Glück versuchen. Überraschender Weise gewann auch bei diesem Vergleich das „CBR“. Insgesamt können so 140 Euro nach Weißwasser überwiesen werden.

Hauptprotagonisten des Turniers Waren eindeutig die Torhüter. Schon eine besondere Spezies Mensch, die sich da zwischen den Pfosten wiederfindet. So auch bei diesem Hallenturnier. Da hätten wir zunächst unseren LHC-Handballtorhüter. Ein bisschen Ruhm und Suff waren die Antriebsfeder, um mit Oi-Band-Leadsängerfrisur für gleich zwei Teams die Hose ein Stück tiefer zu ziehen. Dass Handballtore kleiner sind, merkte der geneigte Zuschauer bei einigen Gegentreffern zwar, sah aber auch unglaubliche Paraden auf der Linie. Allen Unkenrufen zum Trotz zeigte Koloss „Moppi“ wahrlich katzenhafte Reflexe, vereitelte einen Elfmeter und kratzte, als beweglichste Bahnschranke ever, einen Torschuss aus dem unteren Eck. Weiterhin gab es da noch einen gewissen Pain, der zu Beginn wirklich Schmerzen verursachte. Kopfschmerzen bei seinen Mitspielern, weil er all zu lässig auf Distanzschüsse der Gegner reagierte. Als er sich, die Brille und das Cap aber geordnet hatte, wurde er zum Titan. Zu guter Letzt fand noch Torhüter und UR-Maskottchen „Alf“ den Weg in die Turnier-Annalen. Ganz zielstrebig suchte er sich ein Toreck aus, verharrte dort die komplette Spielzeit, und wartete mit Erfolg darauf, einmal angeschossen zu werden.

Verbale Turnier-Highlights „Bis 12:00 Uhr möchte ich harte sein“, eine Person auf die Frage, was er sich für das Turnier vorgenommen hat.

„Mit 6 Jahren hatte ich fast meinen ersten Sex“, ein Kicker ungefragt, aus dem Nichts, während einer Spielpause.

„Hat der nicht eben noch die Würste verkauft?“, ein verdutzter Zuschauer beim Anblick eines Kickers mit Mütze und Hoodie am Ball.

„Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich nicht mehr selbst pöbel…ich lasse pöbeln“, ein raffinierter User der Pinwand, nachdem er einen Kollegen in die Spur schickte.

Part 1 Schneider Jürgen (nicht tot!): „Dich kenne ich doch von einem Volleyballturnier!“ Kristall Rainer: „Mit Sicherheit nicht.“ Schneider Jürgen: „Doch, da hast du getanzt.“ Kristall Rainer: „Genau.“

Part 2 Schneider Jürgen: „Ich habe schon immer in Grenznähe gewohnt.“ Kristall Rainer: „Ja, das machen wir hier alle in Cottbus.“