…so oder ähnlich kann man wohl den Auftakt unseres Drittliga-Abenteuers überschreiben. Und da unsere Seite zu keinem Bilderbuch mutieren soll, blicken wir hiermit zurück auf die ersten beiden Begegnungen. An einem Samstag um 18:00 Uhr lud man uns zum offiziellen Eröffnungsspiel der 3. Liga (vielen Dank für die Blumen!) nach Osnabrück ein. Der Fernsehübertragung zum Trotze ließen es sich etwa 500 Energie-Fans nicht nehmen den Weg zum Stadion an der Bremer Brücke auf sich zu nehmen. Heißer als das Wetter an diesem Tage waren wohl nur die Energie-Fans in Erwartung des Saisonstarts mit unserem runderneuerten, jungen Team, von dem noch niemand so recht wusste, was er erwarten konnte. Angekommen in Osnabrück erreichten wir nach einigen Minuten Fußmarsch (mehr beobachtet als begleitet von den Herrschaften in grün) das Stadion. Ne ganz schön alte Butze mit eigenem Charme erwartete uns hier – tausendmal lieber sowas als Arenen alá Düsseldorf in Liga 2! Nachdem die verbliebene Zeit genutzt wurde um sich im Block einzurichten, konnte die Saison endlich losgehen. Nachdem eine ursprünglich geplante Aktion aufgrund brennbarer Materialien im Vorfeld untersagt worden war, kamen zum Auflaufen der Teams einige große Schwenkfahnen zum Einsatz, bevor mit dem Anpfiff gleich mächtig Leben im Block war. Wetter und Leute waren wie erwähnt heiß – entsprechend stellte sich der Support dar. Das Spiel auf dem Platz sollte das Ganze nochmals toppen. Keine 20 Minuten gespielt, schon landete das Leder auf der gegenüberliegenden Seite im Tor! Erstes Tor in Liga 3, erste Auswärtsführung – der Pospech hat’s gemacht! Noch geiler schließlich als die folgenden beiden Treffer in Halbzeit 2 direkt vor unserem Block fielen. Michel kurz nach der Pause und trotz Unterzahl Kleindienst zur 3:0-Führung aus unserer Sicht! Nicht enden wollender Jubel im Gästeblock! Dem tat dann auch der Ehrentreffer der Osnabrücker keinen Abbruch. Die Mannschaft kam zur gemeinsamen Feierei vor den Block, wie ein Mimbala vor lauter Emotion auf den Zaun sprang wird man wohl so schnell nicht vergessen. Abschließend ging man mit dem seit der WM nur noch als “Gaucho-Dance” bezeichneten Liedchen auf Rängen und Rasen ganz gut ab. Ob die Osnabrücker Nachrichten aufgrund der Diffamierung des Gegners anschließend eine Entrüstungs-Welle auslösten ist uns nicht überliefert. Euphorisch machten wir uns auf den Weg in die Heimat. Die ersten sinnierten bereits über mögliche Aufstiegs-Chancen. Dass man letztendlich von Spiel zu Spiel schauen sollte und nach einzelnen Erfolgen nicht gleich in Träumereien verfallen muss, sollte uns aber bereits das nächste Spiel gnadenlos aufzeigen.

Frohen Mutes traf man sich vor dem Spiel gegen Dresden zum gemeinsamen Frühstück im Fanprojekt um von dort aus den Weg in Richtung Stadion der Freundschaft einzuschlagen. Erwartungsgemäß fanden sich hier zum Heim-Auftakt nochmals ein paar Leutchen mehr ein. Glücklicherweise zieht so ein Spiel doch noch den Einen oder Anderen trotz Fernsehübertragung vom Sofa. Zum Auflaufen beider Kontrahenten gab es wieder einige Schwenkfahnen im Fanblock I, während der Nachbarblock H mit kleiner, aber feiner Choreo aufwartete. Stimmungstechnisch ging das Spiel für unsere Verhältnisse sehr ordentlich los. Leider sorgten zwei frühe Gegentore dann dafür, dass auch auf den Rängen immer weniger Leute dazu animiert werden konnten unser junges Team zu unterstützen. Trauriger Höhepunkt des Ganzen war schließlich die zweite Halbzeit. Unsere Mannschaft mit dem hohen Rückstand komplett überfordert, war auch in unseren Reihen irgendwann komplett die Luft raus, eine Stimmung irgendwo zwischen schlecht und authentisch. Dass dann sofort nach Erzielen des 1:3-Anschlusstreffers wieder Leben in der Bude war – und das auch bei den Spielern auf dem Platz – macht aber dann doch ein wenig Mut für die kommenden Begegnungen. Am Ende jedoch stand eine schmerzhafte Niederlage, die für manch einen wohl eine ähnlich große Enttäuschung darstellte, wie es sie in der letzten Saison zur Genüge gab. Und doch, Freunde und Fans unseres geliebten Vereins, hoffen wir, dass ihr es ähnlich einordnet wie wir. Wie euphorisch waren wir alle nach dem geglückten Auftakt in Osnabrück. Wegen dieser einen Niederlage (auch wenn die Leistung noch so ernüchternd war) unserem Team den Rücken zu kehren, wäre nicht gerecht. Einer neuen, sich noch findenden Truppe, passieren halt auch gegen solch Mannschaften wie Dresden leider mal schlechte Spiele. In einer langen Saison sind sowohl Freudentaumel als auch Enttäuschungen rechtzeitig abzuhaken und von Spiel zu Spiel zu schauen. Das nächste geht wieder bei Null los und unsere Unterstützung ist gerade nach solchen Nackenschlägen umso wichtiger. In diesem Sinne: Alle auf nach Münster!