Da in Halle mal wieder ein relativ nahes Auswärtsspiel auf dem Plan stand, gab es unter anderem von uns den Aufruf gemeinsam mit der Bahn zu reisen. Diesem folgten dann auch etwa 300 Energetiker. Es wären sogar noch einige mehr gewesen, aber der Zug war wohl zu klein gewählt, sodass bereits in Falkenberg die Bundespolizei entschied, keinen mehr einsteigen zu lassen. Zum Glück gab es für den Rest dann aber noch eine alternative Verbindung. In Halle mussten wir dadurch etwa 30 Minuten auf den restlichen Anhang warten. Die Möglichkeit auf scheinbar extra bereitgestellte Dixis gehen zu können. Für die Damen unter uns sicher auch nicht die erste Wahl, aber netter Service. 

Auf dem circa 45-minütigen Marsch zum Stadion versuchte die Staatsmacht dann mal wieder ihre „Intelligenz“ unter Beweis zu stellen. Während man über Lautsprecher dazu aufgefordert wurde, doch bitte „schnell zu gehen“ und „nicht zu stoppen“, war es am Ende die Polizeikette, die den ganzen Marsch (ohne für uns ersichtlichen Grund) stoppte beziehungsweise verlangsamte. Aber vielleicht ist das auch einfach nur das Beamtentempo.
 
Am Stadion angekommen die nächste Aufregung. Der Hallesche Ordnungsdienst verweigerte uns sowie dem CBR die Mitnahme der Gruppenfahnen, da der gesamte Platz am Zaun wohl durch die große „Energie Cottbus“ Fahne belegt sei. Auf den Bildern lässt sich erahnen, wie lächerlich dieser Vorwand war. Dass man für den gesamten Gästeblock nur eine Fahne zulässt, haben wir so auch noch nie erlebt. Nach einigen Diskussionen konnte unser Fanbeauftragter (Danke dafür!) dann erreichen, dass wir unsere Fahne dann zumindest hinten im Block aufhängen durften. Kam für uns natürlich nicht in Frage, aber auf Grund der näher rückenden Anstoßzeit ließen wir uns fürs Erste darauf ein.
Ne weitere blöde Marotte des Ordnungsdienstes war es, aus zehn Metern Entfernung weitestgehend wahllos Leute aus der Masse zu picken, die erst einmal zum Ausnüchtern verdonnert wurden, obwohl sie vom „betrunken sein“ noch ne gute halbe Flasche Korn entfernt waren. Andere müssen auf Grund ihres Zustands wohl in den Block gekrochen sein, waren aber am Ende drin. Komisches „Ausleseverfahren“!
Also war man dann kurz vorm Anpfiff im Stadion. Als Intro gab´s ne sehenswerte Aktion vom CBR. Vorne am Zaun hing eben jene „Energie Cottbus“ Fahne und im Block gab´s rote Schals, die auch mit unseren Vereinsnamen bemalt waren.
Mit Spielbeginn wurden dann die beiden erwähnten Gruppenfahnen am Zaun aufgehangen. Gefallen hat es dem Ordnungsdienst sehr offensichtlich nicht besonders, aber deren ausbleibendes Einschreiten war wohl auch das einzig Gute, was sie an diesem Tag geleistet haben.
 
Der Support erreichte dann relativ schnell ein anständiges Niveau. Der Führungstreffer durch Leo Kaufmann war natürlich auch nicht grad ein Stimmungskiller. Unsere Mannschaft dominierte danach ganz klar das Spiel und so war die Pausenführung dann auch hochverdient.
 
Nach der Pause folgte eine Pyroaktion mit nicht wenig rotem Rauch. Die Meinungen dazu gehen bei den Energiefans weit auseinander, wurde doch im Vorfeld das bald in Rechtskraft tretende Urteil mit der Schließung der Nordwand zur Bewährung angekündigt. Da das Spiel in Halle jedoch noch zuvor stattfand, tritt die Strafe zum Glück nicht sofort in Kraft. Mit einer ordentlichen Strafe wird dennoch zu rechnen sein.
Auch hier muss man leider wieder den Ordnungsdienst erwähnen, der relativ ziellos mit dem Feuerlöscher wütete und dabei eher unsere Gesichter als die eingesetzten Leuchtmittel löschte.
Nachdem das Spiel wieder fortgesetzt werden konnte, brach leider die Mannschaft völlig zusammen und kassierte den Ausgleich und schließlich auch noch Treffer zwei und drei. Wäre ja auch komisch, wenn an so einem Tag irgendwas für uns laufen würde. Diese Niederlage ist für den Aufstiegskampf natürlich nicht grade hilfreich, aber das kann sich ja jeder denken.
Vor dem Stadion wartete die aktive Szene dann gemeinsam auf die festgenommenen Leute und ging geschlossen Richtung Bahnhof. Auf der Rückfahrt war sich die Polizei dann scheinbar nicht mehr einig, mit welchem Zug man ab Leipzig denn fahren sollte und so konnten ca. 60 Personen mit viel Platz und ohne lästige Begleitung die Weiterreise antreten.
 
Letztendlich gilt mal wieder Mund abputzen und endlich die Big Points nach Hause bringen. Also auf ein Neues!

1-K1600_IMG_5884

2-K1600_IMG_5897

3-K1600_IMG_6046

4-K1600_IMG_6458