Nach der bitteren Niederlage in Halle stand das nächste „Ostderby“ an. Diesmal war der Chemnitzer FC zu Gast im SdF. Das erste Highlight des Tages sollte aber bereits um 11 Uhr im Lokstadion auf dem Plan stehen: A-Junioren-DFB-Pokal-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg! Energie als Tabellenführer der NOFV-Regionalliga empfing den Spitzenreiter der Bundesliga Staffel Nord/Nordost. Damit waren unsere Jungs vom Papier her klarer Außenseiter. Wer in den Runden zuvor aber schon 3 Bundesligisten ausgeschaltet hat, der braucht sich auch vor Nummer 4 nicht zu verstecken. Insgesamt fanden laut offiziellen Angaben 780 Leute den Weg ins Stadion, unseren Schätzungen nach dürfte aber sogar die 1000er-Marke überschritten worden sein. Auch unsere Gruppe traf sich in größerer Anzahl vor den Toren um gemeinsam den Einlass zu passieren. Warum hierbei der Ordnungsdienst nur eine Rolle Klebeband zuließ, bleibt uns bis heute ein Rätsel – sollte die gute Laune und Vorfreude auf das Spiel nun aber auch nicht mehr trüben. Mit Blick aufs Spielfeld positionierte man sich rechts von der Haupttribüne um unsere Jungs nach vorne zu peitschen.

Von Beginn an wurde das Ziel nochmals verdeutlicht: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ schallte es zum Einlaufen der Mannschaften durch das Rund. Es schien motiviert zu haben: Nach gerade einmal 24 Sekunden erzielte Niklas Goslinowski den Führungstreffer für unsere BSG! Dass im Anschluss das komplette Team zum Jubeln über den ganzen Platz zu unserem Fanblock gestürmt kam, war schon sehr edel! In der Folgezeit übernahmen die Wolfsburger immer mehr die Kontrolle und wussten den Spielstand noch in der 1. Halbzeit durch einen Doppelschlag zu drehen. Auch der Support auf den Rängen litt ein wenig darunter. Spätestens ab Beginn der 2. Halbzeit war man aber auf Feld und Rängen wieder voll bei der Sache. Als Kapitän Knechtel in der 60. Minute mit einem schönen Flugkopfball den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich erzielte, folgte erneut ein kollektiver, gemeinsamer Torjubel von Fans und Mannschaft. Anschließend kämpfte und zitterte man sich bis ins Elfmeterschießen. Mit einem Treffer Vorsprung (versagten den Wolfsburgern wohl auch wegen dieser Kulisse die Nerven?), kam es auf unseren letzten Schützen – Ali Ayvaz – an. Und Ali traf! Nun brachen hier alle Dämme: Nach kleinem, aber sehr feinem Platzsturm feierten wir zusammen mit unseren Pokalhelden den Einzug ins Endspiel!

Das war mal wieder der Fußball, wie wir ihn alle lieben und leben: Nah am Spielfeldrand stehend, keine Sichtbehinderungen durch engmaschige Zäune oder Fangnetze, Jungs, bei denen man merkte, wie sehr sie sich über den Support freuten, die sich davon zu einer noch größeren Leistung motivieren ließen, bis sie schließlich den vermeintlich übermächtigen Gegner niedergerungen hatten. Schön, einfach nur schön! Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!!!

Nach dem Spiel ging es entweder mit dem Auto oder den von der Profimannschaft gestellten Shuttle-Bussen (Daumen nach oben dafür!) Richtung SdF. Mit Auflaufen der Teams im Block angekommen, wurden schnell die Zaunfahnen aufgehangen – das Spiel konnte also beginnen. Unser Team begann genauso forsch wie die A-Junioren zuvor und so wurden einige gute Chancen herausgespielt. Nachdem unser Torjäger Kleindienst zunächst noch freistehend vor’m Tor scheiterte, machte er es in der 22. Minute besser und erzielte die verdiente Führung. Die Stimmung war bis dahin recht durchwachsen, schienen den Einen oder Anderen die vorangegangenen Minuten doch ein wenig zu schlauchen. Der Führungstreffer tat da ganz gut. Leider währte die Freude nicht sehr lange, bereits 5 Minuten später erzielte der CFC den Ausgleich. Die ca. 1500 mitgereisten Gäste aus Karl-Marx Stadt konnten sich fortan öfters Gehör verschaffen, was zum einen an der ganz passablen Leistung des eigenen Teams, zum anderen an der nicht wirklich zufriedenstellenden Unterstützung von unserer Seite aus gelegen haben wird. Dass so einige schließlich einen Dynamo-Rückstand lautstark im Wechselgesang mit den Gästen zelebrieren konnten, muss man nicht verstehen. Der Support des eigenen Teams sollte dann schon Vorrang haben! Kritisch zu hinterfragen ist hierbei dann aber auch, warum unser Verein seit einiger Zeit jegliche Zwischenstände dieses Dresdener Vereins (und nur diese!) anzeigen muss? Es dürfte wohl ausreichen die jeweiligen Halbzeit- und Endstände bekannt zu geben! Mit dem 1:1 ging es in die Pause.

Es folgte auf Platz und Rängen dann leider keine bessere Leistung, ganz im Gegenteil: In der 56. Minute verwandelten die Gäste einen berechtigten Strafstoß zum 1:2. Erst die Einwechslung von Michel wusste das Offensivspiel unserer Mannschaft nochmals zu beleben. Auch auf den Tribünen kam wieder mehr Stimmung auf. Leider wurden jedoch einige gute Chancen liegen gelassen. In der Nachspielzeit gab es noch einmal einen Freistoß für Energie. Da Tusche schon ausgewechselt war, schnappte sich Garbuschewski den Ball und traf gegen seine Ex-Kollegen sehenswert in den linken Winkel des Tores! So konnte dann doch noch der Ausgleich bejubelt werden. Was der Punktgewinn am Ende Wert ist, wird sich später zeigen. Für die Moral der Mannschaft könnte er jedenfalls sehr wichtig sein.

Nach dem bevorstehenden spielfreien Wochenende, geht es am 1.4. zunächst zum Landespokal-Halbfinale nach Babelsberg, bevor am Ostersamstag zum Spitzenreiter nach Ostwestfalen gereist wird. Dafür haben wir im Bus noch freie Plätze. Also Arsch hoch und fahrt mal wieder auswärts!

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