Samstagmittag und das nächste Heimspiel stand vor der Tür. Fünf Wochen war es mittlerweile her, dass ein Ligaspiel siegreich bestritten werden konnte. Zeit wurde es also und so hoffte man inständig, dass die Durststrecke heute beendet werden könnte. Der gelinde gesagt ernüchternde Blick auf den Stadionvorplatz eine Stunde vor Spielbeginn verriet, dass diese Hoffnung von zu wenigen Mitstreitern geteilt wurde oder besser gesagt, dass es nur wenige waren, die da mithelfen wollten, dass da mehr als nur eine Hoffnung draus werden könnte. Kein Getümmel auf dem Vorplatz, bei Betreten unseres Standortes eine nahezu verwaiste Nordtribüne vorgefunden – erschreckend! Mögen die Leistungen unseres Teams in den letzten Wochen nicht gerade prall gewesen sein – für solch Desinteresse haben wir nur wenig Verständnis und können selbst nach desaströsem Auftritt über alle Zuhause-Bleiber, die sich gemütlich auf der Couch sitzend gegenseitig beglückwünschen, alles richtig gemacht zu haben, nur den Kopf schütteln. Wenn alles wieder paletti ist, kommt ihr dann wieder aus euren Löchern gekrochen und betont euer großes Fandasein? Denkt einfach mal drüber nach. Love it or leave it!

Der Einlass gestaltete sich für uns heute erfreulich reibungslos – war dort doch statt des gewohnten Gesichts ein anderer Chefkontrolleur am Werk, der zur positiven Verwunderung auf Kontrolle unseres bekannten Materials verzichtet. Sehr angenehm, da können wir uns dran gewöhnen! Nachdem der Block hergerichtet und die Heimspiel-Flyer an den Mann oder die Frau gebracht wurden, konnte es dann auch schon losgehen. Die Teams begrüßten wir mit unseren bekannten größeren und einigen kleineren Schwenkern auf dem grünen Rasen. Soweit lief alles ganz normal, ehe sich plötzlich 2 Ordner den Weg bahnten und ohne vorher das Gespräch zu suchen der Meinung waren, unsere grau-rot-weißen Fahnen entführen zu müssen. Als hätten wir keine anderen Probleme! Nach kurzer Aufregung hielten wir diese schließlich wieder in unseren Händen und nach kurzer Diskussion hatten wir auch endlich unsere Ruhe. Während des Spiels erreichte uns schließlich eine Entschuldigung seitens des Ordnungsdienstes – man hätte angeblich Anweisung erhalten, unsere Fahnen nach verfassungsfeindlichen Symbolen zu überprüfen. Hat man dafür noch Worte? Erstens: Was ist das für eine Art und Weise, ohne das Gespräch zu suchen, Fahnen entwenden zu wollen?  Zweitens: Warum kommt man da unmittelbar zu Spielbeginn drauf, bekanntlich stehen wir bereits einige Zeit vor Spielbeginn im Block, da kann man solch sinnlose Geschichten viel ruhiger klären. Drittens: Reichen 13 Jahre UR immer noch nicht aus, um zu wissen, dass schon allein der erwähnte Verdacht vollkommen haltlos ist?? Junge, Junge…da schreiben wir hier grad so viele Worte, wo einem eigentlich komplett die Worte zu fehlen…

Die Sache kopfschüttelnd vorerst abgehakt, ertönte auch schon der Anpfiff. Die Stimmung war unsererseits heute wahrlich nicht der Kracher – sicherlich auch durch das von Anfang an missratene Spiel bedingt. Dennoch sollte da in Zukunft etwas mehr gehen, wenn man sich zumindest anfangs mal auf die Fahnen schreibt, den Jungs den Rücken zu stärken. Dass der Support dann mit dem 0:3 komplett eingestellt wurde, sollte indes durchaus verständlich sein. Bei dieser Nicht-Leistung der eigenen Truppe hätte selbst das größte Stimmungs-Feuerwerk nichts bewirken können! Weitere Worte zum Spielgeschehen ersparen wir uns an dieser Stelle. Jeder Interessierte weiß, was da lief. Nichts!

Also nur noch schnell einen Blick in den Gästeblock geworfen, in den sich heute 74 Hanseln verliefen. Von der Anzahl her also richtig dürftig, gehörten diese Leute jedoch aus der Ferne betrachtet fast ausschließlich der aktiven Fanszene an. Mit ausdauerndem Support und Fahneneinsatz war man dort auch das ganze Spiel über ganz ordentlich dabei – nicht groß verwunderlich bei diesem für sie selbst erbauenden Spiel. Akkustisch kam da trotz Totentanz auf der Nordtribüne dennoch nicht allzu viel bei uns an – 74 Leute halt…  Allgemein nahmen wir sonst noch wohlwollend zur Kenntnis, dass den Zaunfahnen der Gäste erneut Einlass direkt in den Block gewährt wurde. Gut so!

Nun also zum gefühlt tausendsten Mal Mund abputzen, in der Hoffnung, dass sich unter der Woche endlich mal richtig die Meinung gegeigt wurde und nötige personelle Konsequenzen gezogen werden. In Erwartung eines großen Wiedergutmachungs-Willens geht es nun also am Freitag an die Ostsee. Marschroute: Auswärtssieg der Vorsaison wiederholen! Auf geht´s!

PS: Wer uns nächste Woche Freitag unterstützen möchte, drei Punkte aus dem Erzgebirge zu entführen, ist gern gesehen. Freie Busplätze gibt es noch reichlich, Abfahrt ist um 15:00 Uhr – für 20 Euro seid ihr dabei!

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