Das nächste Heimspiel stand an, diesmal an einem Sonntag. Nach der guten zweiten Halbzeit in Magdeburg hatte man recht große Hoffnung endlich mal wieder einen Dreier einzufahren. Bei bestem spätsommerlichem Wetter war man also noch gut gelaunt, erst Recht als man feststellte, dass der Zuschauerzuspruch an diesem Nachmittag wieder etwas größer sein sollte. Eine Stunde vor Spielbeginn war jedenfalls deutlich mehr los, als man das von den letzten Spielen kannte. Zwei Leute kamen sogar auf einen zu und berichteten unserem letzten Flyer-Appell Folge geleistet zu haben, indem man einige Bekannte oder Angehörige zum Stadionbesuch bewegen konnte. Daumen nach oben! Dran bleiben – jetzt erst Recht! 7579 Zuschauer sollten sich schließlich im Stadion der Freundschaft einfinden, darunter nicht mal 10 Gäste-Fans, angereist ohne jegliche Fahne. Bezeichnend in dieser Situation, dass es nicht mal für nötig gehalten wurde, eine Gästekasse zu öffnen. Die paar Hanseln, die sich im Gästeblock aufhielten, bezogen ihre Karten dem Vernehmen nach von Verein oder Sponsoren. Unsere Schriftstücke, heute als komplettes Faltblatt gedruckt, gingen durch die größere Resonanz auf Heimseite jedenfalls rechtzeitig weg. Immer noch voller Optimismus ging es also in den Block. Beim Auflaufen der Teams steckte man etwas zurück, gab es im H-Block diesmal ne kleine Aktion zu sehen. Nach Spielanpfiff sollte jegliche Hoffnung aber von Minute zu Minute schwinden. Von Beginn an übernahmen die Gäste das Zepter, marschierten durch unsere Abwehr als wäre diese gar nicht vorhanden. Folgerichtig geriet man in Rückstand. 5. Minute – 0:1, 16. Minute 0:2. Kaum 20 Minuten gespielt, kam dann auch der Support mal wieder zum Erliegen. Alle Euphorie verflogen, nach nicht einmal einem Viertel des Spiels – man ist es so langsam Leid! Pfiffe gab es trotz dieses desaströsen Auftretens nur verhalten. Mit ’nem „Wir wollen euch kämpfen sehen“ verabschiedete man das Team in die Kabine. Manch einer sah sich genötigt seinem Frust mit einem überteuerten Stadion-Bier zu begegnen. Galgenhumor machte sich hier und da breit. Mit einer etwas anderen Einstellung kam unsere Mannschaft auf’s Feld zurück und erzielte durch Kauko in Minute 55 tatsächlich den Anschlusstreffer. Das Spiel blieb zwar etwas ordentlicher als im ersten Abschnitt, was wahrlich keine Kunst war. Von einer guten Leistung blieb man dennoch weit entfernt. Für die Unterstützung von den Rängen sollte es trotzdem reichen. Nachdem man sich schon fast mit der nächsten Heim-Pleite abgefunden hatte, es lief bereits die 5. Minute der Nachspielzeit, gelang Bouziane noch das 2:2. Verhaltener Jubel in unseren Reihen – immerhin nicht verloren. Dennoch ist dieser Punkt in nem Heimspiel viel zu wenig. Moralisch wichtig, sagen manche. Zu wünschen wäre es. Dann fällt jedoch wieder ein, dass auf das Aufbäumen in Rostock die Blamage in Aue folgte, auf den guten Auftritt in Magdeburg das Spiel heute. Zweifel und Resignation überwiegen nach diesem Spiel. Ein kleines Fünkchen Hoffnung wird es wohl immer geben, aufrecht erhalten diesmal durch die längere Zeit vor dem nächsten Punktspiel. Am Wochenende geht es immerhin nur nach Königs Wusterhausen zum Landespokal. Man sieht sich im dortigen Stadion der Freundschaft.

PS: Erwähnenswert ist weiterhin die gestartete Sammel-Aktion für die geplante Choreo zum 50-jährigen Jubiläum unseres Vereins. Unsere Spenden-Tonnen präsentierten sich entsprechend umgestaltet und wurden bereits sehr gut gefüttert. Weiter so! In Kürze wird es ein Spendenkonto geben – weitere Infos folgen.

Infoflyer zum Heimspiel

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