Ganze 2 Tage vor unserem wichtigen Heimspiel gegen die Amas des VfB Stuttgart schwangen die Herrschaften des DFB-Sportgerichts ihre Bestrafungs-Keule: Sperrung aller 3 überdachten Blöcke der Nordtribüne zu besagtem Spiel, dazu ne saftige Geldstrafe in Höhe von 36.000 Euro, davon 20.000 Euro vorgesehen für die Verbesserung von Sicherheitsstandards. Eine Menge Schotter für unseren recht klammen Verein. Klar war, dass da etwas auf uns zukommen würde, man wartete eigentlich nur darauf. Nach Vollstreckung bleiben aber mal wieder nur noch Fragen. Wie werden solch utopische Summen festgelegt? Warum soll eine hohe Summe für Sicherheitsstandards aufgewendet werden, wenn doch die Hauptstrafe durch Vergehen in fremden Stadien zu Stande kam? Was will man mit der Sperre einer Tribüne erreichen? Was soll diese Provokation mit der kurzfristigen Bekanntgabe? Antworten wird man wohl kaum darauf erhalten. Dass in unserem ach so braven Verband so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht sieht man in diesen Tagen auch unschwer in anderer Beziehung. Fußballmafia DFB! Alles zetern half nichts, kurzfristig musste eine Entscheidung her, wie man mit der Situation umgehen sollte. Noch am gleichen Abend rief man schließlich dazu auf in die Blöcke P & Q umzuziehen.

Parallel dazu ging es am Spieltag mit dem Thema 50-Jahre-Choreo weiter. Zahlreiche Spendenflyer wurden zusätzlich zu unserem Infoflyer unter die Leute und an die Sitzplätze der Haupttribüne gebracht. Auch eine Spendendose machte die Runde und wurde recht ordentlich gefüttert. Vor den Toren fand das neue Jubiläums-Shirt am Conti einen reißenden Absatz. Vorweggenommen: Erste Größen sind inzwischen bereits vergriffen. Keine Angst: Es gibt selbstverständlich eine neue Auflage!

Unserem Blockwechsel-Aufruf wurde recht passabel gefolgt. Gab es im Eckblock Q leider recht große Lücken, so war Block P, für den wir uns als Gruppe entschieden hatten, nahezu komplett voll. Ein ungewohntes Bild bot sich: Gegenüber eine verwaiste Nordtribüne, der Blick auf das rechts vor uns befindliche Tor durch die Plexiglas-Abtrennung mehr schlecht als recht. Es blieb nur das Beste aus allem zu machen.

Was Halbzeit eins angeht, gelang das sehr gut. Auf dem Feld erarbeitete sich unser Team zahlreiche Chancen. Nach Kopfball-Treffer von Kapitän Möhrle und sattem Breitkreuz-Schuss ins Netz ging man völlig verdient mit 2:0 in die Pause. Auf den Rängen schepperte es auch teils recht ordentlich, den lieben Gruß an den Verband inbegriffen. Selbst die Wechselgesänge mit den anderen gefüllten Blöcken und sogar der Haupttribüne funktionierten besser als gewohnt.

Für die 2. Halbzeit muss leider ein anderes Fazit gezogen werden: Auf dem Rasen ließ man zuerst manche Chance ungenutzt und schließlich die Schwaben immer besser ins Spiel kommen. Folgerichtig kassierte man das 1:2 nach direkt verwandeltem Freistoß. Der zuvor gute Support wich mehr und mehr einer sehr lethargischen Stimmung. Erst in der Schlussphase wurde es wieder emotional. Leider musste mal wieder der Schiri dafür sorgen. Die 4 Minuten Nachspielzeit verstehen wohl bis heute nur die Wenigsten. Nachdem ein aus unserer Position heraus nicht sichtbarer Trikot-Zupfer von Berger dann auch noch zu nem Strafstoß für die Gäste führte, war das Stadion natürlich außer sich. Leider flogen mal wieder so einige Becher gen Spielfeld, im Nachbarblock brannten nem Flitzer die Sicherungen durch. Schlussendlich wurde der Elfer zum 2:2-Ausgleich verwandelt. Warum danach das Spiel beendet wurde anstatt sich an die angezeigten 4 Minuten zu halten, ist bis heute auch völlig unklar. Bei aller Wut über die Entscheidungen muss mit etwas Abstand jedoch auch eine eigene Schuld eingestanden werden. Eine 2:0-Führung konnte nicht nach Hause gebracht werden, für das Auslassen zahlreicher Chancen kann auch kein Schiri etwas. Enttäuscht verließ man mal wieder ohne Heimsieg das Stadion der Freundschaft.

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die Köpfe bis zum wichtigen Landespokal-Spiel in Luckenwalde wieder oben sind. Je selbstverständlicher der Landespokal-Gewinn gesehen wird, desto größer ist die Gefahr eines Stolperns auf dem Weg dorthin. Wie wichtig die Einnahmen sind, die mit einer DFB-Pokal-Teilnahme verbunden sind, sollte Jedem bekannt sein. In diesem Sinne: Alle nach Luckenwalde!

Infoflyer zum Heimspiel

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