Mitte Dezember und es war mal wieder soweit – nach unzähligen zurückgelegten Kilometern mit einigen Highlights (ganz klar welches uns da allen am längsten in Erinnerung bleiben wird), aber auch etlichen Entbehrungen stand die letzte Auswärtsfahrt des Jahres im Kalender. Zum letzten Tanz in fremden Gefilden bat der Hallesche Fußballclub. Hatten wir den Weg dorthin in der Vorsaison noch mit dem Zug auf uns genommen, bevorzugten wir dieses Mal den Bus. Eine stressfreie Anreise ohne kilometerlangen Fußmarsch durch den trostlosen Teil der Stadt war dafür ausschlaggebend. Letztendlich hat man es zwar nun doch geschafft, vor Ort einen Shuttle auf die Beine zu stellen. Mehr als 2 Busse kann man aber wohl immer noch nicht entbehren – wäre wohl ganz schön abenteuerlich geworden, hätten wir uns dem Rest der Zugfahrer angeschlossen…

So aber erreichten wir die Spielstätte reibungslos und vor allem beizeiten, hatten wir doch noch vor Beginn der Partie ein wichtiges Anliegen. 9 Tage zuvor stockte wohl vielen von uns der Atem als bekannt wurde, dass mit Hajo Prinz eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unseres geliebten Vereins das Zeitliche segnete und somit auch das bevorstehende 50. Vereins-Jubiläum nicht mehr miterleben wird. Nur einen Tag später führte uns der Weg bereits zum Auswärtsspiel nach Mainz, sodass wir es am Vorwochenende bei einer Schweigeminute sowie Sprechchören beließen, mit denen wir unserer Legende zumindest deutlich hörbar den erkämpften Auswärtssieg widmen konnten. Von vornherein war jedoch klar, dass die eigentliche Würdigung noch folgen sollte. So organisierten wir eine kleine, aber feine Aktion, die eines Mannes gebührt, der unseren FCE ein Leben lang in seinem Herzen trug und damit eine Eigenschaft verkörperte, wie sie heutzutage im gesamten Fußball-Geschäft viel zu selten anzutreffen ist. So ließen wir hunderte Konterfeis unseres Hajo anfertigen und brachten diese an nahezu jeden der insgesamt 709 Gäste-Fans, die sich heute in Halle einfanden. Jeder sollte auf diese Art persönlich Abschied nehmen können, doch sich auf ewig an unser Idol zurückerinnern. „Das Jahr bald zu Ende – doch nie das Gedenken an eine Legende!“ Passend dazu erschallten die bekannten „Hajo, Hajo“-Sprechhöre aus dem Block… Ruhe in Frieden, Hajo Prinz!

Anschließend rollte das Leder, in der ersten Halbzeit jedoch aus unserer Sicht eher schlecht als Recht. Der HFC ging somit hochverdient in Führung, während unsere Rot-Weißen mit nur einem Gegentor in den ersten 45 Minuten gut bedient waren und wohl jeder den Pausenpfiff herbeisehnte. Der Glaube an etwas Zählbares äußerte sich zu diesem Zeitpunkt allenfalls in den Gedanken, dass wir unsere Jungs mit ihrer ausgeprägten Fähigkeit, zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten anzubieten, mittlerweile ganz gut kennen. Auch das oft zitierte Sprichwort „Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten eingeschenkt“, wusste manch einer in der Pause zu unseren Gunsten auszulegen.

Und tatsächlich kamen unsere Rot-Weißen wie ausgewechselt aus der Kabine – mehr oder weniger im doppelten Sinne des Wortes – hatte doch auch Vasile dank zweier Wechsel kurz vor sowie kurz nach der Pause wohl erheblichen Anteil daran. Auf einmal waren wir es, die den Hallensern ordentlich zusetzten und tatsächlich kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzwangen sowie den Gästeblock in bestens bekannter Manier zum Ausflippen brachten. Das Remis schien nicht genug, drängten wir fortan sogar auf das Führungstor – leider vergebens. Der Stimmung war dies dennoch zuträglich – in der Rückrunde heißt es dennoch eine Schippe draufzulegen… Da wir uns kurz vor dem Ende dann wiederum beim abermals im gesamten Spiel klasse parierenden Rene Renno bedanken konnten, stand am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden. Mit den zuvor eingefahrenen 2 Siegen im Rücken, können wir damit dann auch mal gut leben.

Wichtig ist es nun dennoch, uns mit einem weiteren Heimsieg gegen die Reserve Werder Bremens aus dem Jahr zu verabschieden. Packen wir es gemeinsam an und helfen wir dem Team lautstark dabei, uns mit dem größten Geschenk zu bescheren, welches sich ein FCE-Fan an diesem Tag wünschen kann. Auf geht´s Cottbus kämpfen und siegen!

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