Dem aufmerksamen Leser mag es bereits aufgefallen sein, auf unserer eigentlich recht gut gepflegten Homepage ist seit Rückrundenstart noch kein Spielbericht erschienen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Nach dem ereignisreichen Jubiläumsspiel gegen Fortuna Köln waren wir nach kurzer Freude über die gelungene Choreo vor allem damit beschäftigt, die negativen Begleitumstände dieses Tages aufzuarbeiten und die richtigen Worte dafür zu finden. Dies mündete schlussendlich in der bekannten Stellungnahme.
Auch bei der im Stadion stellvertretend für die gesamte Fanszene verlesenen Stellungnahme vertraten zwei unserer Mitglieder die Gruppe Ultima Raka vor Spielbeginn auf dem Rasen. Damit lassen wir das Thema, zumindest an dieser Stelle, beruhen und widmen uns fortan wieder dem Ligaalltag, welcher sich derzeit mehr als schwierig gestaltet, besser gesagt besorgniserregend.

Das Spiel gegen „die Blauen“ aus Stuttgart war ein immens wichtiges. Zum einen hätten unsere Jungs mit einem Sieg einige Plätze in der Tabelle nach oben klettern können, zum anderen galt es auch den Tabellenletzten auf Abstand zu halten. Vor dem Betreten des Stadions hatten wir jedoch zunächst ein paar Schwierigkeiten Teile unseres Materials durch die Kontrollen zu bekommen. 90 Minuten vor Spielbeginn wurde uns mitgeteilt, dass heute keine Fahne ohne Fahnenpass mit in den Block genommen werden dürfe. Diese Entscheidung hatte der Verein auf Grund der Vorkommnisse beim Spiel gegen Fortuna Köln getroffen. Das stellt eigentlich auch kein Problem dar, nur hätte darüber natürlich deutlich früher informiert werden müssen, da das Vorzeigen der Fahnenpässe im Heimbereich bisher keine gängige Praxis war. Zum Glück konnte der Sachverhalt dann nach einiger Verzögerung über unseren Fanbeauftragten geklärt werden, sodass es zu Spielbeginn ein kleines Schwenkfahnenintro im Block I geben konnte.

Das Spiel gestaltete sich zunächst offen mit Chancen auf beiden Seiten. Als erster verstand es Richard Sukuta-Pasu eine dieser Gelegenheiten zur Führung zu nutzen. Schönes Ding! Jedoch währte die euphorische Stimmung im Stadion nur ganze drei Minuten, da die Gäste nach katastrophaler Abwehrleistung unsererseits einen Foulelfmeter verwandelten. So ging es mit einem Unentschieden (womit auch sonst? ) in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff war unsere Mannschaft auf einmal komplett von der Rolle und kassierte zu Recht den nächsten Gegentreffer. Bemühungen, das Ruder in der Folge nochmal herumzureißen waren rar gesät und wirkten meist wenig strukturiert. Dass die Stimmung davon nicht unbedingt profitierte, müssen wir an dieser Stelle eigentlich gar nicht erwähnen. Die in den letzten Wochen, Monaten und Jahren schon so oft durchlebten Gefühle kamen bei vielen wieder hoch: Wut, Verzweiflung, Enttäuschung aber vor allem Angst. Nach einer Niederlage gegen den Tabellenletzten ist diese wohl auch berechtigt. Am Rande sei noch erwähnt, dass sich natürlich auch ein paar Kickers-Anhänger im Gästeblock eingefunden hatten. Zu vernehmen waren diese, trotz zeitweiser Ruhe auf der Nordtribüne, nur selten.

Spätestens jetzt sollte auch der Letzte begriffen haben, worum es geht. Allen voran natürlich die Akteure auf dem Platz, aber auch die Zuschauer, welche am letzten Samstag in so geringer Zahl wie selten zuvor ins Stadion der Freundschaft pilgerten. Natürlich sind die Zeiten nicht die einfachsten, aber wer in Zukunft weiterhin Profifußball in Cottbus sehen will, sollte alles daran setzen, dass WIR da unten rauskommen! Die nächste Gelegenheit, dem Abstiegskampf mit Entschlossenheit, Leidenschaft und lautstarkem Support zu begegnen, bietet sich am kommenden Samstag in der Ostalb. Für das Auswärtsspiel in Aalen stehen in unserem Bus noch einige freie Plätze zur Verfügung. Wir zählen auf Euch!

Infoflyer zum Heimspiel

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