Zum Ende der “Englischen Woche” führte uns der Weg nach Kiel. Mit dem Wissen, dass man auf gar keinen Fall dort verlieren durfte und am besten mit einem Sieg heimkehren sollte, machte man sich früh am Morgen mit dem Bus auf die Reise in den hohen Norden. Beim Blick aus dem Busfenster zeigte sich das zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich typische norddeutsche Wetter. Es war grau und trübe, Nieselregen stand auf dem Programm. Dann erspähte man auch schon das Holstein-Stadion. Nur wenige Meter vor der Einfahrt zum Gästeblock stoppte die Polizei den Bus und schickte ihn zurück auf einen etwa 10-minütigen Umweg. Dieses Vorgehen verwunderte uns schon sehr, schließlich kam man zwischen zahlreichen Schlammpfützen aber doch noch unmittelbar vorm Gästeblock zum Stehen.

Bereits während der Fahrt erreichte uns schlechte Kunde von den Energie-Fans, die sich mit dem Zug auf den Weg nach Kiel gemacht hatten. Bis auf einige Wenige, die auf geschickte Weise entkommen konnten, durften alle erkennbaren Energie-Fans bereits in Berlin wieder die Heimreise antreten. Die Bahn wollte aufgrund bestimmter Vorkommnisse keine Energie-Fans mehr befördern und setzte das mit ihrem „Freund und Helfer“ wohl vehement durch. Ausführlicher können wir uns zu den Vorfällen nicht äußern, war niemand unserer Gruppe dabei. Warum aber auch völlig unbeteiligte Fans zum Umdrehen gezwungen wurden, muss man nicht verstehen. Solche Kollektivstrafen kritisieren wir auf das Schärfste. Aus Solidarität mit den Zurückgebliebenen stand dann auch die komplette Zaunbeflaggung des Gästeblocks auf dem Kopf.

Begleitet von 3 Schwenkern und dem sehnlichen Wunsch “Cottbus siegen zu sehen” betraten beide Mannschaften den Platz. Dort knüpften unsere Jungs an die zuvor gezeigten Leistungen an. Und wie zuletzt beschrieben, erzwingt man sich dann auch irgendwann das nötige Glück: Von der Latte sprang der Ball vor die Füße von Richard Sukuta-Pasu, der den Ball direkt in das Tor beförderte. 1:0! Als kurze Zeit später der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte und Schorch den Ball in den Winkel drosch, gab es im Block kein Halten mehr. Spätestens jetzt störte sich keiner der circa 150 anwesenden Energetiker am Kieler Regen. Der gut aufgelegte Gästeblock peitschte auch in der 2. Halbzeit unsere Jungs energisch nach vorn. Eigentlich hätte man in dieser Phase das 3:0 machen müssen. Die Chancen dazu waren reichlich vorhanden. Doch es kam wie es kommen musste. Kurz vor Schluss fiel der Anschlusstreffer für die Gastgeber. Es folgten 5 Minuten Zittern und Nervenkitzel pur, dann endlich der Schlusspfiff! Jaaaaaaaa endlich! Für diese Momente lebt man diesen Verein. Wahnsinn!

Nach Spielschluss feierte man zusammen mit der Mannschaft den lang ersehnten Sieg. Wohlwissend, dass dieser Erfolg nur ein weiterer Schritt in die richtige Richtung war, fiel die Feierei nicht zu ausgelassen aus. Beim Abklatschen mit der Mannschaft waren viel mehr Worte wie “Nicht nachlassen!” und “Weiter, immer weiter!” zu hören. Weiter geht es am Samstag in Cottbus gegen den 1. FC Magdeburg. Knüpfen wir an die Leistung auf dem Rasen und auf den Rängen an und holen uns endlich wieder einen Heimsieg. Wir sehen uns im Stadion der Freundschaft!

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