Große Emotionen, zwischen Freude und bestehender Anspannung, was waren das für Momente im Steigerwaldstadion zu Erfurt. Nach dem knappen 1:0-Auswärtssieg haben wir es noch immer in der eigenen Hand! Da aber auch die Konkurrenten aus Wiesbaden und Bremen ihre Spiele gewinnen konnten, wird ein weiterer Sieg vonnöten sein. Aber beginnen wir von vorn.

Unser letztes Auswärtsspiel sollte uns in Thüringens Landeshauptstadt führen. Bei nur einem Punkt Vorsprung war die Anspannung natürlich groß. Manch einer träumte dann wohl aber doch vom vorzeitigen Klassenerhalt, der bei einem Auswärtssieg und gleichzeitiger Niederlage der Abstiegskampf-Rivalen gelungen wäre. In diesem Zusammenhang ist es schon etwas traurig, dass nicht das komplette Karten-Kontingent abgerufen werden konnte. Etwa 800 Tickets gingen für den Gästeblock im Vorverkauf weg. Einen Verkauf vor Ort sollte es dann trotz vorhandener Tickets nicht mehr geben – verstehe das wer wolle! Apropos Karten: 14,50 Euro, inklusive satten 3,00 Euro Zuschlägen und 1,00 Euro Vorverkaufsgebühr, durfte man diesmal löhnen um sich Zutritt zum Spiel zu verschaffen. Sicherlich kein Grund einem so wichtigen Spiel fern zu bleiben und dennoch muss diese Preispolitik auch mal kritisch beäugt werden. Rechtzeitig erreichten wir den Spielort und machten uns kurze Zeit darauf auf den Weg zur Baustelle Steigerwaldstadion.

Nach angemessener Einlass-Kontrolle (bei hochstilisierten „Hochsicherheitsspielen“ hat man das auch schon anders erlebt) ging es vorbei an 10 aufgestellten Dixie-Klos und nem Bratwurstverkauf durch den Zaun. Alles unwichtig an diesem Tag! Immerhin wusste der Gästeblock, wie sich später heraus stellte, durch eine sehr gute Akustik zu gefallen. Nachdem sich manch Einer seine Nervosität ein wenig durch die für gut empfundene Stadion-Beschallung aus den Gliedern schüttelte, konnte das Spiel auch endlich losgehen. War der Block auch nicht bis zum letzten Platz gefüllt, so wussten diejenigen die hier vor Ort waren ganz genau um was es geht. Von Minute 1 an wurde ein Support an den Tag gelegt, den wir leider viel zu selten in der Fremde erleben. Lautstark, spielbezogen, auf den eigenen Verein fokussiert, dazu auch reichlich Bewegung im Block. Unser Verein wurde regelrecht zum Erfolg gepusht. Nachdem Uwe Möhrle in der 34. Minute vor unserem Block zum 1:0 traf kannte der Jubel und die anschließende Dramatik keine Grenzen. Tor!!! Nur der Linienrichter sah das anders. Doch kein Tor??? Schiri entscheidet: Doch Tor! Zweiter Jubel!!! Weiter geht’s! Durch die bestehende Führung konnte auch der Support, mit wenigen Aussetzern, ordentlich aufrecht erhalten werden.

Spätestens in Halbzeit zwei war wieder kräftiges Zittern angesagt, machte doch die Runde, dass neben Wiesbaden auch Bremen in Führung gegangen war. Der Ausgleich von Erfurt wäre fatal gewesen. Glücklicherweise fehlte den Thüringern jedoch die Zielstrebigkeit. Auf unserer Seite kam im Abschluss mehr das Pech dazu, traf der eingewechselte Michel kurz vor Schluss zweimal nur das Aluminium. Doch dann war Schluss – Auswärtssieg – so wichtig! Man feierte noch ganz gut mit dem Team, schließlich können solche Erfolgserlebnisse auch Kräfte freisetzen.

Gewonnen ist aber noch nichts. Ein weiterer Sieg gegen den Nachwuchs des FSV Mainz 05 wird nötig sein. Schaut man auf unsere bisherige Heimbilanz oder auf das letzte Spiel der Mainzer, welches diese mal eben mit 4:0 gegen Rostock gewannen, so ist die Schwere dieser Aufgabe erkennbar. Das Spiel in Erfurt zeigt aber, dass WIR das schaffen können, wenn wir zusammenhalten, füreinander einstehen. Wenn wir auf den Rängen alles geben, wenn dieser Funke auf den Rasen überspringt, dann werden WIR zusammen dieses Spiel gewinnen und auch in der nächsten Saison bundesweit vertreten sein. Unser Verein, unsere Stadt und Region haben mehr verdient als einen Regionalligisten! In diesem einen Spiel kann das Horror-Szenario abgewendet werden. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen. In diesem Sinne: Alle ins Stadion der Freundschaft – alles geben!!!
1

2-3

3-2

4-2

5-2

6-1

7