Trotz des verachtenswerten Termins am Donnerstag um 17:00 Uhr konnten es über 400 Energie-Fans kurzfristig einrichten, den Weg zum Ernst-Abbe-Sportfeld nach Jena auf sich zu nehmen. Wir setzten uns abermals mit dem Bus in Bewegung und erreichten die Spielstätte etwa eine Stunde vor Spielbeginn. Die dortigen Zustände wussten einmal mehr zu verblüffen. Ganze 2 Dixi-Klos wurden unserem Gästeanhang provisorisch bereitgestellt. Und wenn man in Thüringen eine vernünftige Rostbratwurst erwartet, sah man sich an diesem Tag im Gästeblock arg enttäuscht. So erdreistete sich der Gastgeber zunächst, kalte Würste an den Mann zu bringen. Erst als dies reklamiert wurde, wurde der Bratwurst-Verkauf kurzerhand eingestellt bzw. mit der Aussage „heute nur kalt“ bedacht. Peinlich! Da wunderte es doch umso mehr, dass die heimische Fanszene beim Betreten ihres Blockes nichts anderes zu tun hatte, als uns kostbare Spreewälder Gurken in den Gästeblock zu werfen – oder war dies als Abhilfe eigener kulinarischer Unzulänglichkeiten gedacht?! Dass der Spaß dann jedoch so weit getrieben wurde, selbst nach unserer Fotografin zu werfen, ruft indes nur Kopfschütteln in unseren Reihen hervor.

Nun aber zum Spielgeschehen. Mittels 2 UR-Schwenkern wurden die Mannschaften auf das Feld geleitet. Supporttechnisch legten wir einen ganz ordentlichen Auftritt hin. Vordergründig wurde die Stimmung der eigenen Mannschaft gewidmet, während zu einem solch brisanten Spiel mitunter dazugehörige Pöbeleien in einem überschaubaren Rahmen gehalten wurden. Allerdings zeigte deren Lautstärke auf, dass auch in Sachen Stimmung fürs eigene Team durchaus noch ne Schippe mehr drin gewesen wäre.

Unsere Elf stellte sich insbesondere in der ersten Hälfte ganz gut an, war spielerisch dem Gastgeber sogar leicht überlegen. Während sich die Stimmung bis auf wenige Ausnahmen auch in der 2. Halbzeit auf konstant gutem Niveau gehalten werden konnte, wendete sich das Blatt auf dem Platz dann doch etwas. Carl-Zeiss gewann immer mehr die Überhand, sodass das torlose Unentschieden am Ende in Ordnung geht.

Wenige Worte noch zur heimischen Fanszene rund um die Horda Azzuro. Diese legte von der ersten bis letzten Minute einen geschlossenen Auftritt an den Tag. Mit gänzlich spielunabhängigem Support gelang es jedoch nicht, den Rest des Publikums mitzuziehen – was offensichtlich auch nicht der Anspruch zu sein scheint. Da kam der Support seitens der Haupttribüne bisweilen authentischer rüber. Etwas verwunderlich zudem, dass sich der heimische Capo gefühlt mehr mit dem Bepöbeln des Gästeblocks als mit dem Einheizen der eigenen Meute beschäftigte.

Nachdem die Mannschaft mit Applaus vor dem Gästeblock empfangen und unserem Streli Mamba abermals mit Sprechchören Mut gemacht wurde, traten wir die Heimreise an. Als nach nicht einmal der halben Strecke der Bus den Dienst quittieren wollte, wurde auch dieses Problem mit geballter Manneskraft gelöst. Unter dem Strich stehen weiterhin 9 Punkte Rückstand auf Carl Zeiss Jena zu buche. Ein Blick auf die Tabelle verrät jedoch auch, dass wir noch allerhand Spiele zu absolvieren haben. Konzentrieren wir uns also weiterhin auf uns selbst, fahren konzentriert weiter Punkt für Punkt ein – dann ist noch längst nicht aller Tage Abend.

Zunächst aber gilt es nun, die nächste Hürde auf dem Weg in den DFB-Pokal zu meistern. Am Samstag (8. Oktober) empfängt uns der SV Victoria Seelow. Wenn wir es mit unserem zuletzt lautstark vorgetragenen „Wir geh´n und hol´n den Cup“ ernst meinen, sollten wir dort zahlreich erscheinen. Also bis dann!

img_0861

img_0871

img_0874

img_0877

img_0882

img_0885

img_0893

img_0900

img_0909

img_0911

img_0997

img_1054