„Fuchs musste sein, nicht nur’n roten Schwanz haben!“
Das erste Ligaspiel gegen Babelsberg seit 1988 wurde in den Tagen zuvor mächtig hochgeschaukelt. An der sportlichen Brisanz sollte es zum größten Teil dabei nicht liegen. Aufgrund der vermehrt politisch motivierten Aktionen sah sich der Verein gezwungen die angemeldeten Choreographien zu untersagen und zumindest von unserer Seite war bereits alles vorbereitet. Anlässlich unseres 14. Jubiläums am 16. November wollten wir dem politisierten Duell entgegentreten. Mehrere Tage Arbeit sollten somit hinfällig gewesen sein? Doch manchmal muss man eben Fuchs sein und so fanden die Spruchbänder und die Blockfahne doch noch ihren Weg ins Stadion. Dazu kamen noch die Krebs-Schwenker, die jedoch mit dem Fahnenpass ganz offiziell reindurften.

„Für Zecken sind wir Nazis. Für Nazis sind wir Zecken“. Mit diesem Spruchband wurde die Choreographie eröffnet, die dann mit: „Seit 14 Jahren für Energie und unseren Sport“ beendet wurde. Dazu gab es die besagte Blockfahne auf der sich unser Logo, ein Fußball und das Energie-Logo wiederfand. Die Blockfahne wurde dabei von den Krebs-Schwenkern umrahmt. An sich sagt es alles aus und jeder, der etwas in sich geht und über seine Motivationen für den Fußball nachdenkt, der dürfte dieses Spruchband verstehen. Wahrscheinlich muss man dafür sein Schwarz-Weiß-Denken aufgeben. Seit 14 Jahren ist unsere Maxime einzig und alleine Energie und unser Fußballsport. Dabei denken wir nicht in Kategorien und wollen auch nicht in diese gesteckt werden, nicht in Nazi oder Zecke, nicht in Schwarz oder Weiß, höchstens in Rot und Weiß und genau danach richten wir unser Handeln aus. Nach dieser, den Umständen entsprechend, gelungenen Aktion, konnte das Spiel beginnen.

Spielerisch nicht das Beste, aber allein das Tor von Ziegenbein war Ausdruck genug für eine absolute Willensstärke. Mit diesem 1:0 ging es in die Pause. Kaum ertönte der Pfiff zur zweiten Halbzeit, so stand es nach einem „herbei gesehenen“ Elfmeter 2:0. In der 60. wurde dann der Deckel draufgemacht und so konnte die Mannschaft endlich unter Beweis stellen, dass sie auch Zuhause souverän auftreten kann. Auf den Rängen war es jedoch nicht ganz so souverän. Bis auf wenige Ausnahmen konnte es nicht so recht laut werden. Für so ein Spiel eigentlich nicht angemessen. Auch die Zuschauerzahl war eher weniger erfreulich. Nach Abzug der 589 Gäste waren es nur knapp über 5000 Cottbuser im Stadion. Mehr als dürftig.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Babelsbergern. Mit den fast 600 Mitreisenden konnten sie den überdachten Stehbereich sehr gut ausfüllen. Die angekündigte Überraschung war letzten Endes ein schlichter blau-weißer Schal, der in seiner Aufmachung als Zaunfahne den Gästeblock umrahmte. Ein Highlight setzten sie mit diesen beiden Fahnen nicht unbedingt. Ansonsten verzichteten die Babelsberger bis auf zwei Schwenker auf jegliches Szenematerial. Stimmungsmäßig wurde in den Anfangsminuten zumindest optisch eine gute Mitmachquote registriert. Diese hielt jedoch maximal bis zum 1:0 Rückstand.

Nächste Woche steht gleich das nächste Heimspiel an. Nachdem Jena endlich Federn gelassen hat, müssen wir weiter extrem heiß sein. Das Ding hier ist noch nicht durch. Also tragen wir unsere Mannschaft weiter von Sieg zu Sieg. Dafür müssen wir alles geben. Alles – nur für Energie!

Infoflyer zum Heimspiel