Trotz der aktuell schweren und leeren Zeiten gibt es heute mal wieder einen Anlass ein kleines Lebenszeichen von uns zu senden. Keiner kann es uns glauben – wir werden volljährig!

In nunmehr 18 Jahren Ultima Raka haben wir viele Höhen und Tiefen erlebt, waren mal lauter und mal leiser und hatten dennoch immer das Herz am richtigen Fleck. Eine Situation wie aktuell haben wir gleichwohl noch nie erlebt. Wohl selten waren die Begleitumstände, von denen unser diesjähriges Jubiläum in den Schatten gestellt wird, so schlecht.

Sportlich haben wir uns diese Saison natürlich vollkommen anders vorgestellt. Auch einige nicht zuletzt auf der MV durchgesickerte Vereinszustände sind besorgniserregend. Allen voran macht uns natürlich die missliche Corona-Pandemie schwer zu schaffen. Zu gerne würden wir endlich wieder Seite an Seite im Stadion stehen und unsere Mannschaft lautstark zu Siegen treiben. Leider wird uns das noch eine ganze Weile verwehrt bleiben. Das tut weh und dennoch haben wir dafür Verständnis.

Mittlerweile sollte jeder verstanden haben, dass der weltweiten Pandemie nur mit gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein beizukommen ist. Unser Fußball spielt hierbei eine besondere Rolle. Er hat einerseits als Volkssport Nummer 1 eine besondere Strahlkraft und steht andererseits als Kontaktsportart in der aktuellen Situation unter keinen guten Vorzeichen. So hart die Einstellung des Spielbetriebs jenseits des Profi-Sports erscheinen mag, so einleuchtend ist diese Maßnahme dann jedoch auch.

Sehr positiv haben wir in den zurückliegenden Monaten die Sorgsamkeit unseres Vereins hinsichtlich der Spieltagsdurchführung wahrgenommen. Die Umsetzung des Hygienekonzeptes im Stadion hatte Vorbildcharakter. Daumen hoch dafür. Gerade jetzt ist es wichtig, diesen Weg des verantwortungsbewussten Umgangs nicht zu verlassen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Anders als noch im Frühling äußert sich das seit geraumer Zeit nun auch in Cottbus durch gestiegene Infektionszahlen und immer stärker ausgelastete Krankenhauskapazitäten.
Mit dem Bestreben, eine Weiterführung des Spielbetriebs in der Regionalliga noch in diesem Monat zu erwirken, tut man diesem Umstand alles andere als Genüge.

Obendrein erscheint uns dieses Unterfangen selbst bei Abwägung wirtschaftlicher Notwendigkeit als unpraktikabel. An eine Zuschauerzulassung im Herbst und Winter ist wohl kaum zu denken. Zudem wäre einer Zerstückelung der Spieltage Tür und Tor geöffnet, musste man doch bereits vor dem Abbruch eine steigende Zahl von Spielabsagen feststellen. Statt sich darüber Gedanken zu machen, wie diese Saison auf Gedeih und Verderb doch noch mit allen Spieltagen zu Ende zu bringen ist, sollte es daher vielmehr um eine Anpassung des Wettbewerbs-Modus gehen. Die Liga nach Beendigung der Hinrunde in Meister- und Abstiegsrunde zu teilen wäre eine Möglichkeit, die auch bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Frühling zu bewerkstelligen wäre. Wir können nur abermals an die Vernunft der Entscheidungsträger appellieren.

Eine Pandemie ist leider kein Wunschkonzert. Lasst euch nicht unterkriegen in dieser trostlosen Zeit. Schwelgt in Erinnerungen ruhmreicher Tage, denkt über die Zukunft unseres Vereins nach oder beherzigt Sportfreund Gurkes zahlreiche Leseempfehlungen (nie waren sie wertvoller als heute). In unser aller Herzen brennt ein Feuer. Lasst es uns am Leben erhalten, bis der Tag gekommen ist, an dem wir endlich wieder gemeinsam am Rad drehen können. Vermutlich wird man an diesem Tag erleben, dass Volljährigkeit nicht immer was mit Erwachsensein zu tun haben muss. Wir freuen uns darauf. Bis dahin bleibt gesund!

Ultima Raka am 16.11.2020