Ultima Raka 2002

Am 27. Spieltag stand für uns im Stadion der Freundschaft mal wieder ein enorm wichtiges Heimspiel an. Mit dem FC Hansa Rostock gastierte ein, bei der energetischen Anhängerschaft eher ungeliebter, alter Bekannter in der Lausitz. Die Ausgangslage beider Vereine vor diesem Spiel konnte ähnlicher nicht sein. Man steht mit dem Rücken zur Wand, steuert gradewegs auf den Abgrund zu… Wie auch immer man die prekäre Situation beider Vereine umschreibt, einfacher wird sie dadurch nicht. Positiv stimmte vor dem Spiel lediglich die Erinnerung an die Saison 07/08, als sich Cottbus und Hansa mit ähnlicher Ausgangslage gegenüber standen und Energie am Ende nach einem denkwürdigen Spiel die Basis für den Klassenerhalt legen sowie die Kogge in Richtung zweite Liga verabschieden konnte.

Bevor das Spiel jedoch beginnen konnte, warteten wir dieses Mal mit einer Sonderausgabe unseres Heimspiel-Flyers auf. Das farbenfrohe 16-seitige Heft, welches wir kostenlos unter die Energie-Fans brachten, war einerseits noch einmal als Dank für die großartige Spendenbereitschaft gedacht, die zum Gelingen der thematisierten 50-Jahre-Choreografie beitrug. Andererseits sollte es auch ganz bewusst ein Wir-Gefühl wecken. Ein Wir-Gefühl, auf das es in den nächsten Wochen ankommen wird – nur gemeinsam kommen wir aus diesem existenzbedrohenden Schlamassel hinaus!

Eines müssen wir uns nämlich aktuell eingestehen. Abgesehen von der vergleichbaren, sportlichen Misere  ist uns der Kontrahent von der Ostseeküste einen wesentlichen Vorteil voraus. Trotz Tristesse und dürftiger Leistungen der eigenen Truppe haben die Anhänger der Südschweden den Abstiegskampf zumindest auf den Rängen scheinbar angenommen. So pilgerten knapp 2000 Gäste ins Stadion der Freundschaft, gegen welche man an diesem Tag akustisch maximal bis zur 7. Spielminute mithalten konnte. Dann nämlich fiel das 1:0 für Hansa und in der Folge sowohl die Nordtribüne als auch die energetische Mannschaft in eine Schockstarre.

Zieht man die 2000 Gästefans von der Gesamt-Zuschauerzahl ab, bleiben gerade einmal 6.700 Zuschauer übrig, die unserem geliebten Verein beim Kampf um den Profi-Fußball beistehen. Was für eine magere Zahl. Leute, so geht das nicht! Vermutlich nicken jetzt viele beim Lesen dieser Zeilen…aber auch an Euch ist es jetzt, Freunde und Bekannte anzuhauen, sie an gemeinsam erlebte, glorreiche Zeiten zu erinnern und ihnen die Frage zu stellen, ob sie das denn wirklich nie mehr erleben möchten. Dann macht ihr sie darauf aufmerksam, dass für den Erhalt des Profi-Fußballs wirklich jeder Einzelne eminent wichtig ist. Wer dann noch ruhig bleibt und mit den Achseln zuckend auf der heimischen Couch sitzen bleibt, dem ist wohl das rot-weiße Herz ganz und gar abhanden gekommen.
Bei der Gelegenheit sei auch gerne darauf verwiesen, dass jedes einzelne der verbleibenden 12 Spiele von enormer Bedeutung ist – auf jeden einzelnen Punkt kommt es am Ende an. Und diese gilt es bekanntlich nicht nur im SdF sondern auch von fremden Plätzen zu holen. In der jetzigen Situation darf die Frage doch nicht lauten, ob wir den einen Bus vollbekommen. Vielmehr sollte es doch darum gehen, bei erhöhter Nachfrage gegebenenfalls einen weiteren zu organisieren. Also Leute, rafft Euch. Die Infos zu den nächsten Auswärtsspielen findet ihr hier!

Zurück zum Spiel. Auf dem Platz waren gezielte Aktionen nach vorne in der ersten Halbzeit Mangelware. Nach der Pause kontrollierte Energie zwar das Geschehen, auch eine kämpferische Steigerung im Vergleich zur Vorwoche war zu beobachten, aber zählbares sprang dabei nicht mehr heraus. Auch nicht als Hansa durch eine gelb-rote Karte die Schlussphase in Unterzahl beenden musste. Vermutlich hätte es auch noch einen Elfmeter nach Foul an Michel geben können, aber dies allein kann hier nicht als Ausrede gelten. So ein Spiel muss einfach gewonnen werden, sofern man weiterhin Ambitionen hat, Profifußball in Cottbus nicht nur im heimischen Fernsehapparat gucken zu können. Die gezeigte kämpferische Einstellung sollte dennoch als Basis aller noch folgenden Aufgaben dienen. Vielleicht hilft uns dabei ja auch jugendliche Unbekümmertheit? Vielleicht war die Einwechslung unseres U19-Kapitäns Felix Geisler ein erster Schritt in die richtige Richtung? Glückwunsch jedenfalls zum Profi-Debüt. Hau dich weiter rein!

Viel Zeit über unsere missliche Lage nachzudenken bleibt ohnehin nicht. Am Mittwoch steht das nächste Heimspiel an. Es geht gegen keinen Geringeren als Erzgebirge Aue, welches derzeit an zweiter Stelle der Drittligatabelle steht. So aussichtlos die Lage auch erscheint, gerade jetzt gilt es zusammen zu halten und hinter dem Verein zu stehen. Auf geht´s Cottbus. Abstiegskampf!

Sonderausgabe unseres Infoflyers

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Nach Aalen in die Ostalb führte uns unser nächster Weg. Vor zwei Spielzeiten noch ein Zweitliga-Spiel, diesmal sollte es für beide Vereine um wichtige Punkte um den Klassenerhalt in Liga 3 gehen. Pünktlich am Stadion des VfR angekommen, hatte man genug Zeit sich im Block einzurichten. Bei Dauerregen gab es zum Auflaufen der Teams einige Schwenkfahnen und wenige Doppler im Block, der sich mit knapp 200 Energie-Fans gefüllt hatte. So gut das mit den recht wenigen Leuten ging wurde das Team bestmöglich unterstützt. Zur Pause musste jedoch resümiert werden, dass sich hier Not gegen Elend gegenüberstanden, die besseren Gelegenheiten aber bei den Hausherren lagen. Torlos ging es in die Kabinen.

Was in Halbzeit zwei folgte, spottet jeder Beschreibung. Aalen ging zunächst in Führung. Es folgte die einzige(!) eigene Chance im Spiel, aber Möhrle und Schorch verpassten knapp. Prompt folgte das 2:0 für die Hausherren. Einige Exil-Cottbuser feierten ihren Verein auf teils süffisante Art und Weise weiter, als wäre nichts geschehen. Wisst ihr eigentlich worum es hier geht? AUFWACHEN! Nachdem sich Schorch einen dummen Platzverweis abgeholt hatte und man das dritte Tor eingeschenkt bekam, hatte man genug gesehen. Die vom Trainer geforderten lautstarken Anweisungen der Führungsspieler? Nicht zu sehen! Eine verbesserte Offensive? Nicht vorhanden! Unbedingter Einsatz und Siegeswille? Fehlanzeige! Das Material wurde gepackt und vor Spielschluss der Block verlassen. Zeichen setzen! Ein Großteil des Blocks folgte uns, einige wenige diskutierten nach Spielschluss mit den Spielern am Zaun.

Erstmals seit längerer Zeit stellten wir die Mannschaft am Bus kritisch aber sachlich zur Rede. Es bleibt nur zu hoffen, dass unsere Worte etwas bewirken. Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass das kommende Spiel gegen Rostock weit mehr ist, als ein Duell gegen einen ungeliebten Gegner. Es geht inzwischen nicht mal “nur” um den Klassenerhalt in Liga 3, sondern etwas weiter gedacht womöglich um die Existenz unseres Vereins! So schwer das auch aktuell fallen mag, raffe sich ein Jeder gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit auf und komme ins Stadion. Diesen Weg gehen WIR nur gemeinsam! Hoffentlich.

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Dem aufmerksamen Leser mag es bereits aufgefallen sein, auf unserer eigentlich recht gut gepflegten Homepage ist seit Rückrundenstart noch kein Spielbericht erschienen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Nach dem ereignisreichen Jubiläumsspiel gegen Fortuna Köln waren wir nach kurzer Freude über die gelungene Choreo vor allem damit beschäftigt, die negativen Begleitumstände dieses Tages aufzuarbeiten und die richtigen Worte dafür zu finden. Dies mündete schlussendlich in der bekannten Stellungnahme.
Auch bei der im Stadion stellvertretend für die gesamte Fanszene verlesenen Stellungnahme vertraten zwei unserer Mitglieder die Gruppe Ultima Raka vor Spielbeginn auf dem Rasen. Damit lassen wir das Thema, zumindest an dieser Stelle, beruhen und widmen uns fortan wieder dem Ligaalltag, welcher sich derzeit mehr als schwierig gestaltet, besser gesagt besorgniserregend.

Das Spiel gegen „die Blauen“ aus Stuttgart war ein immens wichtiges. Zum einen hätten unsere Jungs mit einem Sieg einige Plätze in der Tabelle nach oben klettern können, zum anderen galt es auch den Tabellenletzten auf Abstand zu halten. Vor dem Betreten des Stadions hatten wir jedoch zunächst ein paar Schwierigkeiten Teile unseres Materials durch die Kontrollen zu bekommen. 90 Minuten vor Spielbeginn wurde uns mitgeteilt, dass heute keine Fahne ohne Fahnenpass mit in den Block genommen werden dürfe. Diese Entscheidung hatte der Verein auf Grund der Vorkommnisse beim Spiel gegen Fortuna Köln getroffen. Das stellt eigentlich auch kein Problem dar, nur hätte darüber natürlich deutlich früher informiert werden müssen, da das Vorzeigen der Fahnenpässe im Heimbereich bisher keine gängige Praxis war. Zum Glück konnte der Sachverhalt dann nach einiger Verzögerung über unseren Fanbeauftragten geklärt werden, sodass es zu Spielbeginn ein kleines Schwenkfahnenintro im Block I geben konnte.

Das Spiel gestaltete sich zunächst offen mit Chancen auf beiden Seiten. Als erster verstand es Richard Sukuta-Pasu eine dieser Gelegenheiten zur Führung zu nutzen. Schönes Ding! Jedoch währte die euphorische Stimmung im Stadion nur ganze drei Minuten, da die Gäste nach katastrophaler Abwehrleistung unsererseits einen Foulelfmeter verwandelten. So ging es mit einem Unentschieden (womit auch sonst? ) in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff war unsere Mannschaft auf einmal komplett von der Rolle und kassierte zu Recht den nächsten Gegentreffer. Bemühungen, das Ruder in der Folge nochmal herumzureißen waren rar gesät und wirkten meist wenig strukturiert. Dass die Stimmung davon nicht unbedingt profitierte, müssen wir an dieser Stelle eigentlich gar nicht erwähnen. Die in den letzten Wochen, Monaten und Jahren schon so oft durchlebten Gefühle kamen bei vielen wieder hoch: Wut, Verzweiflung, Enttäuschung aber vor allem Angst. Nach einer Niederlage gegen den Tabellenletzten ist diese wohl auch berechtigt. Am Rande sei noch erwähnt, dass sich natürlich auch ein paar Kickers-Anhänger im Gästeblock eingefunden hatten. Zu vernehmen waren diese, trotz zeitweiser Ruhe auf der Nordtribüne, nur selten.

Spätestens jetzt sollte auch der Letzte begriffen haben, worum es geht. Allen voran natürlich die Akteure auf dem Platz, aber auch die Zuschauer, welche am letzten Samstag in so geringer Zahl wie selten zuvor ins Stadion der Freundschaft pilgerten. Natürlich sind die Zeiten nicht die einfachsten, aber wer in Zukunft weiterhin Profifußball in Cottbus sehen will, sollte alles daran setzen, dass WIR da unten rauskommen! Die nächste Gelegenheit, dem Abstiegskampf mit Entschlossenheit, Leidenschaft und lautstarkem Support zu begegnen, bietet sich am kommenden Samstag in der Ostalb. Für das Auswärtsspiel in Aalen stehen in unserem Bus noch einige freie Plätze zur Verfügung. Wir zählen auf Euch!

Infoflyer zum Heimspiel

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Pyrotechnik – eine Stellungnahme, die notwendig ist und doch so unnötig.

Wir hatten am 31.01. ein Fest. Wir waren eingeladen als Teil unseres Vereins. Genauso, wie viele andere, die ebenfalls gratulieren wollten. Gratulationen haben auch wir erhalten für die Choreografie, die trotz aller Widrigkeiten überragend geworden ist. Sie hat Eindruck hinterlassen. Aber leider nicht nur diese. Und deshalb müssen wir uns jetzt zu etwas äußern, das für uns selbstverständlich ist.

Wer uns kennt, weiß wie wir zu Pyrotechnik stehen. Wir werden uns auch weiterhin für einen legalen Umgang stark machen, aber was zu Anfang der zweiten Halbzeit passiert ist, gehört nicht dazu. Definitiv nicht. Wir müssen es klar aussprechen: Es geht nicht! Es geht nicht, dass Böller geworfen werden. Es geht nicht, dass mit Fackeln so hantiert wird, dass Schlacke auf Umstehende regnet. Es geht generell nicht, dass Menschen gefährdet werden. Fans unseres Vereins. Wir sagen klar, das ist nicht unsere Vorstellung. Das ist nicht hinnehmbar.

Das Geschehene lässt sich nicht zurückdrehen. Aber sprachlos darf es uns auch nicht machen. Wir distanzieren uns von dieser Art und Weise, denn diese ruft auch bei uns nur Enttäuschung hervor.

Statt des obligatorischen Berichtes verweisen wir diesmal auf die Sonderausgabe unseres Infoflyers zum Heimspiel gegen Hansa Rostock, mit großem Rückspiel auf die 50-Jahre-Choreo.

Ein Dank für die Fotos geht raus an www.unveu.de!

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Veränderungen sind modern und daher vollziehen wir noch einmal einen Wechsel bei unserem Handykontakt, weil so ein Zweithandy echt fürn Ars… ist und die Kommunikationsgeschwindigkeit leidet.

Künftig daher bitte über die 0172/5175839 melden.

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