Ultima Raka 2002

Gewonnen?! Tatsächlich! Kaum machten wir mittels Spruchbändern unserem Unmut über die zahlreichen Enttäuschungen der letzten Wochen Luft, die in der desolaten Leistung gegen Aue ihren Gipfel fanden, zeigte uns das Team auf dem Rasen, das es wohl doch anders kann. 3. Minute – manch einer mag noch gar nicht richtig anwesend gewesen sein – Sanogo legt ab auf Michel, der fasst sich aus fast 30 Metern ein Herz und drischt mit seiner linken Klebe das Leder einfach mal in die Maschen! 1:0-Führung gegen die favorisierten Lauterer – geht doch! Nach wenigen weiteren Tormöglichkeiten ließen unsere Spieler bereits verloren geglaubte Tugenden wieder aufblitzen. Mit großem Kampfgeist lief da tatsächlich der eine für den anderen und so stemmte man sich fortan erfolgreich gegen die schwächelnde Offensive der roten Teufel. Sicherlich kein Spiel für`s Auge – aber was zählt das schon? Die Einstellung des Teams anerkennend, war auch die Stimmung auf den Rängen gut wie schon lange nicht mehr. Als die 13 Spiele währende sieglose Phase nach 92 Minuten endlich ihr Ende fand, war der Jubel natürlich groß. Fragt sich nur wieso ein solches Auftreten nicht bereits in den vergangenen Wochen an den Tag gelegt wurde? Jetzt gilt es von Spiel zu Spiel zu schauen um mit genau dieser Moral das eine oder andere Spiel für sich zu entscheiden. Was am Ende dabei herum kommt bleibt abzuwarten. In diesem Sinne: Auf nach Köln! Versuch es flüstert der Traum…

Noch immer fehlen uns eigentlich die Worte, zu ein paar Zeilen zu den letzten Spielen soll es dann doch genügen. Nachdem die von uns initiierte “Niemals aufgeben”-Aktion leider nur sehr einseitig (von Seiten der Fans) getragen wurde, sehen wir uns nicht mehr länger in der Lage diese fortzuführen. Geblendet, vor allem von der positiven Berichterstattung aus dem Trainingslager unseres Vereins, schafften wir es, uns selbst und auch das Umfeld für die schwere verbleibende Rückrunde zu motivieren: Nach toller Unterstützung in der Generalprobe gegen Legnica wurde der Mannschaft symbolisch die “Niemals aufgeben”-Fahne überreicht, der gleichlautende Schal fand reißenden Absatz. Der Glaube an ein neues Wunder war durchaus vorhanden. Entsprechend lautstark wurde versucht das Team im Heimspiel gegen Sandhausen zu unterstützen. Jeder kennt das Ende. Für viele war die Sache schon mit diesem ersten Spiel gelaufen, wir schmissen unsere Hoffnung und auch das Motto “Niemals aufgeben” aber nicht gleich nach einem Spiel über Bord. Die Leistung erinnerte an das Vorjahr und machte auch uns kaum Hoffnung auf Besserung. Jedoch ist der Fußball für seine Unberechenbarkeit bekannt – mit einem Auswärtssieg in Aalen könnte ja vielleicht doch noch was gehen. Wieder stand man hochmotiviert im Block, peitschte das Team nach vorne. Auch dieses Ende ist bekannt. Die Leistung glich im Großen und Ganzen sehr dem Spiel der Vorwoche, nur schaffte man es diesmal Tore zu erzielen und sich mit dem 2:2 in der Nachspielzeit nach gefühlten Ewigkeiten nen Punkt zu ergattern. Gemischte Gefühle im Gästeblock. Die einen jubelten aufgrund des verloren gegangenen Gefühls, die anderen verließen den Block mit trauriger Miene – war dieser Punkt doch für die Tabelle zu wenig. Während manch einer durch den späten Ausgleich noch auf den Wendepunkt hoffte, waren andere zurecht skeptisch, hatte man ähnliche Situationen (erinnert sei an die Niederlage gegen Ingolstadt nach dem Schulterschluss mit dem Team auswärts in Fürth) ebenso nicht genutzt. Leider kennt auch hier jeder das Ende vom Lied: 0:1, 0:2, 0:3 – 38 Minuten gespielt – in einem Heimspiel gegen Aue! Wer ein solches Spiel auf diese Art und Weise herschenkt hat es nicht verdient unser Trikot zu tragen, geschweige denn dabei noch unterstützt zu werden. Infolgedessen sahen wir uns gezwungen sämtliche Fahnen einzuziehen und der “Niemals aufgeben”-Geschichte ein Ende zu setzen. Bis auf Weiteres werden wir aus geschilderten Gründen auf sämtliche optische Aktionen verzichten. Unserer Anwesenheit und bedingt auch dem Support des Teams seid euch dennoch gewiss. Gerade in diesen Zeiten zeigt sich schließlich wer Energie Cottbus wirklich ausmacht. In diesem Sinne: Man sieht sich im Block I (oder in der Fremde)!


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