Ultima Raka 2002

Wieder kein Auswärtssieg

Nach dem letzten erfolgreichen Spieltag mit dem Sieg gegen Arminia Bielefeld ging es in unseren Köpfen wieder hin und her und wieder zurück. Sind wir nun wieder in der Erfolgsspur? Geht es nun mit Konstanz weiter durch die Saison und vor allem wird gegen 1860 München in der Liga endlich mal wieder ein Auswärtssieg eingefahren?

Mit dieser Hoffnung trafen wir uns also mitten in der Nacht an diesem Sonntag um Richtung München aufzubrechen. Einige hatten die Stunden zuvor in unserer schönen Stadt verbracht und gingen sogleich in den Tiefschlaf über. Wem möchte man dies auch verdenken, bei dieser unchristlichen Zeit. Dem Ganzen war sicherlich auch  unser komfortable Bus zuträglich, der durch  viel Beinfreiheit zu gefallen wusste. Sehr angenehm – so sehr, dass der Letzte erst 130 Kilometer vor München wieder das Licht der Welt erblickte.

Zu einer guten Zeit trafen wir schließlich an der heutigen Spielstätte ein. Zunächst musste der Bus hier noch eine Runde drehen, sollten wir doch dieses Mal auf einem etwas weiter hinten gelegenen Parkplatz stehenbleiben.  Schnell gesammelt und schon ging es auf Richtung Stadion. Den lieben Polizisten noch kurzer Hand erklären müssen, dass wir noch keine Tickets haben und somit nicht sofort zum Eingang können. Also ran an den Ticketschalter und begeistert gewesen, dass 3 Damen auf uns warteten. Nach einiger Zeit wurden wir dann doch unruhig, dauerte es doch sehr lange mit der Ticketbeschaffung. Als endlich alle ihr Papier in den Händen hielten ging es durch den problemlosen Einlass gen Gästeblock. Immer wieder lästig dieser Fußmarsch um das halbe Stadion…

Im Block selbst gingen dann die jährlichen Diskussionen um die Zaunfahnenaufhänghöhe los. Ja wir wissen , dass der Zaun zu diesem Zwecke mit einem schwarzen Strich gekennzeichnet wurde und trotzdem hängt die Fahne höher. Mein Gott… Ein weiterer Konflikt entstand dann auch noch durch unsere „Immer vorwärts“-Fahne, welche wir an den Wellenbrecher vor uns hangen. Eine ganze Halbzeit lang wurde uns immer wieder erläutert, dass das gute Stück dort nicht hängen dürfe. Begründung: Die Polizei könne uns hinter der Fahne nicht filmen.  Ja nee, ist klar! Fahne blieb hängen und in der Halbzeitpause informierte uns der örtliche Ordnungsdienst, dass nun rechts und links auf den Treppen jeweils ein Ordner steht und die Fahne nun daher  legal hängen darf. Danke!

Nun zunächst ein paar wenige Worte zum Gekicke auf dem Platz, welches sicherlich alles war, nur kein gutes Fußballspiel. Unsere Rot-Weißen nicht gut und die Sechziger teilweise sogar noch schlechter. Jeder hatte irgendwie seine Chancen zu einem Tor, aber die Bude muss man dann halt auch mal machen! Gegen solch schwachen Gegner müssen wir gewinnen. Oder gegen wen wollen wir endlich wieder auswärts siegen. Wenn nicht hier, wo dann? Stattdessen stand am Ende ein sinnbildliches torloses Remis. Direkt nach Abpfiff wusste man den Punkt entsprechend nicht so richtig einzuordnen und war sich nicht im Klaren wie man der Mannschaft gegenüberstehen sollte, als diese an den Block kam. Am Ende wurde es ein leichter Applaus. Gut so!

Zu unserem Support ist wenig zu sagen – er gestaltete sich unterdurchschnittlich, waren doch leider nur wenige Supportwillige im Block. Auch in der Kurve der Münchener war bis auf größere Schwenkfahnen nicht viel los. Lag dann wohl auch am Spiel, welches auch nicht viel mehr hergab. Dennoch enttäuschte der Auftritt der Blauen ebenso sehr wie die großen Lücken in ihrer Kurve.

Blicken wir zu guter Letzt nach vorne. Am nächsten Spieltag findet unser Heimspiel gegen den 1.FC Union Berlin statt. Dort heißt es vor allem: Vollgas auf den Tribünen! Lautstark im Block I und in den anderen Blöcken! Und auf dem Platz müssen unsere Kicker dem sehr starken Hauptstadtklub die Stirn bieten.

Also dann: Wir sehen uns am Freitag im Block I ! Arsch hoch !


Der Flaute in der Liga folgte das Aus im Pokal, folglich war es im Spiel gegen die Arminia aus Bielefeld Zeit für einen Befreiungsschlag. Glücklicherweise gelang dieser schließlich auch, doch beginnen wir von vorn. Die Einlasssituation hat sich im Gegensatz zu den ersten Heimspielen wieder etwas entspannt und gestaltet sich nun wieder angenehmer. Negativ fällt allerdings auf, dass sich der I-Block immer später füllt. Noch 30 Minuten vor Anpfiff hat es den Anschein, das Spiel würde erst in 2 Stunden beginnen. Gründe hierfür liegen jedoch auf der Hand: Die Anstoßzeiten sind nach wie vor schwer mit der Arbeit vereinbar. Gerade für Auswärtige ist es immer noch schwer ihren Verein ohne Stress mit dem Chef immer und überall zu unterstützen. FUSSBALL ZURÜCK INS WOCHENENDE !

Beim Intro beließen wir es bei ein paar großen und kleinen Schwenkern und anschließend ging das Spiel los. Was uns anschließend sportlich geboten wurde war ein reinstes Auf und Ab. Einem verschossenen Elfmeter folgte ein eiskalter Doppelschlag. Erst schob Stiven Rivic ein, dann hämmerte Marco Stiepermann den Ball wuchtig in den Winkel. Mit 2:0 zur Halbzeit vorne, soweit so gut. In der zweiten Hälfte bot sich dann die Kehrseite der Medaille die uns in dieser Spielzeit schon einige Punkte gekostet hat. Dem Anschlußtreffer folgte der Ausgleich und schon stand man wieder mit leeren Händen da. Doch statt sich hängen zu lassen drehten die Jungs auf dem Rasen nochmal auf. Ein erneuter Doppelschlag durch Takyi und einem durch Bittroff erzwungenem Eigentor ließen uns am Ende jubeln. Die Stimmung während der Begegnung gestaltete sich ähnlich wie der Spielverlauf. Es gab Höhen und Tiefen, doch insgesamt war sie ganz passabel. Ein, zwei mal ging es in unseren Reihen gut ab. Es gibt aber natürlich noch einiges an Potential nach oben. Natürlich sollen auch unsere Gäste aus Bielefeld Erwähnung finden. Der Support-Haufen machte durchaus auf sich aufmerksam und überzeugte mit großer Geschlossenheit und guter Mitmachquote. Nun gilt es für uns auch auswärts endlich mal wieder zu gewinnen. Ein Sieg auf fremden Platz in 2013 ist einfach zu wenig. Der Befreiungsschlag ist uns also gelungen und nun gilt es uns so weit wie möglich von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Die nächste Chance dazu ist das Spiel in München. Für die, welche dort nicht anwesend sein werden, wir sehen uns gegen Union im Block I !


Die zweite Pokalrunde stand an. Nachdem man schon beim Erstrunden-Los Magdeburg keinen Freudensprung vollführte, sollte es in der nächsten Runde noch besser kommen: Auswärts in Sinsheim gegen Hopp’s Marionetten-Truppe – es hätte wohl kaum schlimmer kommen können. Um unser Team dennoch unterstützen zu können ging es für einen Großteil unserer Gruppe heute mit 9er-Bus und PKW zum Spielort.

Zu nem “Sonderpreis” von zehn Euro (in der Liga sind hier bei Topspielen bis zu 17 Euronen zu zahlen!) konnte man sich schließlich Eintritt verschaffen. Ermäßigte Karten sind dort für Stehplatz-Karten hingegen vollkommen unbekannt. Immerhin gestaltete sich der Einlass ohne großartige Negativerscheinungen. Nachdem sich der Block nach und nach füllte, gab es diesmal bereits vor Anpfiff erste Anfeuerungsrufe für unsere Rot-Weißen, waren doch so einige heiß darauf dem vermeintlichen Favoriten ein Bein zu stellen und in die nächste Runde einzuziehen. Zum Auflaufen wurde auf optische Aktionen verzichtet. Wir konzentrierten uns auf die akkustische Unterstützung unserer Elf.

Gedankt wurde es mit einer durchaus engagierten Leistung in der ersten Halbzeit – ein Klassenunterschied war hier kaum auszumachen, sodass es schließlich auch torlos in die Pause gehen sollte. In Hälfte zwei sollte dem Gegner dann doch mehr und mehr das Spiel überlassen werden, allein ein Tor ließ unser rot-weißes Bollwerk vorerst nicht zu. Die Stimmung unter den etwa 450 Gästefans (darunter auch einige Stuttgarter – vielen Dank für die Unterstützung!) war entsprechend gut. Vor allem die Angriffsbemühungen unserer BSG wurden von einer teils ordentlich scheppernden Aufforderung an die Jungs aus Cottbus genutzt: Schießt ein Tor für uns! Der Wunsch blieb leider folgenlos. Viel eher zitterte man dem Abpfiff der regulären Spielzeit entgegen, stand die Null zum Ende der 90 Minuten auf des Messers Schneide. Entsprechend groß war schließlich der Jubel: Das Erreichen der Verlängerung hätten wohl nur die wenigsten erwartet.

So groß die Freude war, desto größer sollte schließlich die Ernüchterung sein, nachdem ausgerechnet ein Almer-Fehler Hopp’s Truppe auf die Siegerstraße bringen sollte. Ein kleiner Schock für unseren Block und spätestens nach dem zweiten Treffer des Gastgebers waren dann auch die letzten Hoffnungen auf Runde drei dahin. Bezeichnend dann auch die Stille die in unserem Block einkehrte, bevor man sich mit einem “Wir lieben Cottbus” auf den Stolz auf seine Heimatstadt besann, in der man in den frühen Morgenstunden zurück war.



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