Ultima Raka 2002

Seit der Saison 1996/1997 (gewonnen in Guben gegen den Eisenhüttenstädter FC Stahl II mit 6:1) hatten unsere Profis endlich mal wieder die Ehre im Landespokal vertreten zu sein. Auch wenn das Spiel gegen eine Mannschaft aus der Brandenburgliga wie ein Testspiel zu sein scheint, sind dieses und die folgenden Spiele für den Verein immens wichtig, denn der Weg in den DFB-Pokal, sofern man die direkte Teilnahme am Ende dieser Saison nicht schaffen sollte, führt nur noch über das Gewinnen des Landespokals.
Letztendlich war natürlich die Vorfreude riesig. Endlich wieder fern der großen Arenen und raus auf’n Sportplatz, eben so richtig in des Volkes Mitte. In Zeuthen angekommen, erwartete uns eigentlich die pure Idylle. Die Gastgeber waren durchweg freundlich, wenig Polizei oder Ordner, freie Platzwahl rund um das Spielfeld und das eigene Auto gut 30 Meter hinter dem Tor geparkt. Einzig bei der Verpflegung hing es ein bisschen, aber das nehmen wir einfach mal nicht so krumm, war ja im Grunde Ausnahmezustand auf dem Sportplatz an der Wüstermarker Straße.
Nach Singen war uns sowie den Meisten im Rund bei diesem Spiel eher weniger, nur eine kleine Gruppe angetrunkener Jugendlicher gaben paar Lieder zum Besten. Unter anderem kam man in den Genuss des Liedchens gegen unsere südlichen Liganachbarn, dieses Lied passt bekanntlich aber auch überall. Das Spielgeschehen verlief mit 4:0 zu unseren Gunsten. Weltklasse, Auswärts in dieser Saison noch ungeschlagen, da können auch 66 Minuten Zugverspätung auf der Rückfahrt nicht mehr für schlechte Laune sorgen.

Nach diesem entspannten Spiel, erwartet uns am kommenden Montag eine ordentliche Aufgabe. Gegen den HSV in der ersten Runde des DFB-Pokal, eine Hausnummer, die für unsere Verhältnisse groß ist, aber nicht unlösbar.

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Miersdorf

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4. Spieltag – 2. Heimspiel, das zweite Ostduell und trotzdem scheint uns der graue Alltag der dritten Liga wohl eingeholt zu haben. Bei nur 6.000 Zuschauer blieb der Heimbereich der Südtribüne und der Oberrang der Osttribüne, schon an diesem Spieltag geschlossen und so genossen nur die Beamten von der Polizei einen schönen und ruhigen Nachmittag auf dem Oberrang unserer Ost.
Ob das geringe Zuschauerinteresse an den Schulferien oder an der Liveübertragung des regionalen Fernsehsenders lag, dass der gemeine Lausitzer seinen Arsch nicht ins Stadion der Freundschaft bewegen konnte, wissen wir natürlich nicht. Genauso wenig wissen wir, wie es an einem verregneten Tag im Herbst gegen Großaspach aussehen wird.
Die Leute die aber kamen, erlebten besonders zu Beginn einen guten Support auf beiden Seiten und sahen ein gutes Null zu Null. Unsere Jungs agierten mit viel Leidenschaft und Herz und etwas offensiver als zuletzt. Nur schien der letzte Pass, die Flanke oder der Torabschluss nicht seine wahre Bestimmung zu finden.
Trotzdem schaffte es unsere Mannschaft ab und an unser Stadion der Freundschaft zum Kochen zu bringen.
Genau diese Leidenschaft wollen wir von unseren Jungs, aber besonders auch von den Tribünen sehen: Weiter so!
Ab der 70. Minute war dann auf beiden Seiten die Luft etwas raus und so musste man sich mit dem Remis zufrieden geben.

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Neben der Möglichkeit des Autos, kann man auch günstig das Spiel mit dem Zug bereisen. Eine mögliche (späte) Abfahrtszeit für die Arbeitenden kann man unserem Flyer entnehmen.

Zögert nicht – fahrt zum Landespokal nach Zeuthen. Viel nähere Pflichtspiele könnt ihr fast nicht bekommen.

Kartenpreise fürs Spiel: Erwachsen 6 Euro – Schüler, Studenten, Rentner 4 Euro
Zugticket: 29 Euro Berlin-Brandenburg-Ticket (nutzbar für bis 5 Personen)

Landespokal

3. Liga – wenigstens sind die Spiele nun meistens an nem Samstag! Mit dieser Tatsache haben sich wohl nicht wenige unseren Abstieg versucht schön zu malen. Aber dann: Erste englische Woche – Mittwochabend-Spiel – auswärts in Münster. Auch die Tatsache, dass man beizeiten über die Terminierungen der Liga unterrichtet war, ändert nichts daran, dass diese Auswärtsspiele unter der Woche für Viele ein größeres Hindernis darstellen. Unsere Anreise gestaltete sich daher dann auch auf verschiedenste Art und Weise: Bus, Kleinbus, PKW, Zug – Hauptsache da sein! Urlaubszeit, neuer Ground hin oder her, dass am Ende trotz 3. Liga und diesem bescheidenen Termin gut 400 Leute den Weg ins Preußenstadion fanden, war so nicht unbedingt zu erwarten. Nicht schlecht! Mit etwa 25 kleinen rot-weißen Fahnen schmückte man zum Auflaufen der Teams den Block dann auch ganz ordentlich. Unsere Mannschaft lieferte zu Beginn des Spiels eine souveräne Leistung ab, wusste zunächst geschickt das eigene Tor zu verteidigen. Zum Ende der Halbzeit konnte man jedoch durchaus von Glück reden nach Rettungs-Aktion und Alu-Treffer nicht in Rückstand geraten zu sein. In der 2. Halbzeit waren unsere Rot-Weißen schließlich das bessere Team und erarbeiteten sich so einige Chancen. Der Gästeblock registrierte das sehr wohl, immer mehr Leute konnten animiert werden unsere Mannschaft lautstark zu unterstützen. Letztendlich sollte der Torerfolg aber verwehrt bleiben, sodass es bei der gerechten Punkteteilung blieb. Die Mannschaft erntete für ihre couragierte Leistung zurecht Applaus aus unseren Reihen, bevor der nächtliche Heimweg angetreten wurde. Das Schlaf-Tanken vor Arbeit, Schule oder gar Prüfung am nächsten Tage reduzierte sich logischerweise auf ein Minimum. Aber was soll’s: Auswärts ungeschlagen!

Abschließend seien noch ein paar Worte zur Münsteraner Fanszene gestattet:
Dass uns zwei Fan-Gruppierungen in getrennten Blöcken gegenüberstehen würden, war längst kein Geheimnis. Es steht uns aber nicht zu das zu beurteilen. Die vor dem Spiel vorgenommene großteilige Rücknahme einiger seitens des Vereins bestehenden Repressalien (insbesondere die Verwendung von Materialien betreffend) nahmen aber auch wir erfreut zur Kenntnis. Möge auch der Kampf gegen die noch weiterhin bestehenden Einschränkungen (Thema Kurvenflyer) gewonnen werden! Neue Freundschaft mit Preußen Münster? Mitnichten!
Aber muss man wirklich jedem Gegner, und seien da auch noch so wenige Berührungspunkte, immer spinnefeind gegenüberstehen? Wir finden nicht! In einer Zeit, in der die Fankultur immer mehr zu verschwinden droht, in der alle Fanszenen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, sollte es umso wichtiger sein, sich gegenseitigen Respekt zu erweisen: In den Farben getrennt – in der Sache vereint! In diesem Sinne: Weiter kämpfen!

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…so oder ähnlich kann man wohl den Auftakt unseres Drittliga-Abenteuers überschreiben. Und da unsere Seite zu keinem Bilderbuch mutieren soll, blicken wir hiermit zurück auf die ersten beiden Begegnungen. An einem Samstag um 18:00 Uhr lud man uns zum offiziellen Eröffnungsspiel der 3. Liga (vielen Dank für die Blumen!) nach Osnabrück ein. Der Fernsehübertragung zum Trotze ließen es sich etwa 500 Energie-Fans nicht nehmen den Weg zum Stadion an der Bremer Brücke auf sich zu nehmen. Heißer als das Wetter an diesem Tage waren wohl nur die Energie-Fans in Erwartung des Saisonstarts mit unserem runderneuerten, jungen Team, von dem noch niemand so recht wusste, was er erwarten konnte. Angekommen in Osnabrück erreichten wir nach einigen Minuten Fußmarsch (mehr beobachtet als begleitet von den Herrschaften in grün) das Stadion. Ne ganz schön alte Butze mit eigenem Charme erwartete uns hier – tausendmal lieber sowas als Arenen alá Düsseldorf in Liga 2! Nachdem die verbliebene Zeit genutzt wurde um sich im Block einzurichten, konnte die Saison endlich losgehen. Nachdem eine ursprünglich geplante Aktion aufgrund brennbarer Materialien im Vorfeld untersagt worden war, kamen zum Auflaufen der Teams einige große Schwenkfahnen zum Einsatz, bevor mit dem Anpfiff gleich mächtig Leben im Block war. Wetter und Leute waren wie erwähnt heiß – entsprechend stellte sich der Support dar. Das Spiel auf dem Platz sollte das Ganze nochmals toppen. Keine 20 Minuten gespielt, schon landete das Leder auf der gegenüberliegenden Seite im Tor! Erstes Tor in Liga 3, erste Auswärtsführung – der Pospech hat’s gemacht! Noch geiler schließlich als die folgenden beiden Treffer in Halbzeit 2 direkt vor unserem Block fielen. Michel kurz nach der Pause und trotz Unterzahl Kleindienst zur 3:0-Führung aus unserer Sicht! Nicht enden wollender Jubel im Gästeblock! Dem tat dann auch der Ehrentreffer der Osnabrücker keinen Abbruch. Die Mannschaft kam zur gemeinsamen Feierei vor den Block, wie ein Mimbala vor lauter Emotion auf den Zaun sprang wird man wohl so schnell nicht vergessen. Abschließend ging man mit dem seit der WM nur noch als “Gaucho-Dance” bezeichneten Liedchen auf Rängen und Rasen ganz gut ab. Ob die Osnabrücker Nachrichten aufgrund der Diffamierung des Gegners anschließend eine Entrüstungs-Welle auslösten ist uns nicht überliefert. Euphorisch machten wir uns auf den Weg in die Heimat. Die ersten sinnierten bereits über mögliche Aufstiegs-Chancen. Dass man letztendlich von Spiel zu Spiel schauen sollte und nach einzelnen Erfolgen nicht gleich in Träumereien verfallen muss, sollte uns aber bereits das nächste Spiel gnadenlos aufzeigen.

Frohen Mutes traf man sich vor dem Spiel gegen Dresden zum gemeinsamen Frühstück im Fanprojekt um von dort aus den Weg in Richtung Stadion der Freundschaft einzuschlagen. Erwartungsgemäß fanden sich hier zum Heim-Auftakt nochmals ein paar Leutchen mehr ein. Glücklicherweise zieht so ein Spiel doch noch den Einen oder Anderen trotz Fernsehübertragung vom Sofa. Zum Auflaufen beider Kontrahenten gab es wieder einige Schwenkfahnen im Fanblock I, während der Nachbarblock H mit kleiner, aber feiner Choreo aufwartete. Stimmungstechnisch ging das Spiel für unsere Verhältnisse sehr ordentlich los. Leider sorgten zwei frühe Gegentore dann dafür, dass auch auf den Rängen immer weniger Leute dazu animiert werden konnten unser junges Team zu unterstützen. Trauriger Höhepunkt des Ganzen war schließlich die zweite Halbzeit. Unsere Mannschaft mit dem hohen Rückstand komplett überfordert, war auch in unseren Reihen irgendwann komplett die Luft raus, eine Stimmung irgendwo zwischen schlecht und authentisch. Dass dann sofort nach Erzielen des 1:3-Anschlusstreffers wieder Leben in der Bude war – und das auch bei den Spielern auf dem Platz – macht aber dann doch ein wenig Mut für die kommenden Begegnungen. Am Ende jedoch stand eine schmerzhafte Niederlage, die für manch einen wohl eine ähnlich große Enttäuschung darstellte, wie es sie in der letzten Saison zur Genüge gab. Und doch, Freunde und Fans unseres geliebten Vereins, hoffen wir, dass ihr es ähnlich einordnet wie wir. Wie euphorisch waren wir alle nach dem geglückten Auftakt in Osnabrück. Wegen dieser einen Niederlage (auch wenn die Leistung noch so ernüchternd war) unserem Team den Rücken zu kehren, wäre nicht gerecht. Einer neuen, sich noch findenden Truppe, passieren halt auch gegen solch Mannschaften wie Dresden leider mal schlechte Spiele. In einer langen Saison sind sowohl Freudentaumel als auch Enttäuschungen rechtzeitig abzuhaken und von Spiel zu Spiel zu schauen. Das nächste geht wieder bei Null los und unsere Unterstützung ist gerade nach solchen Nackenschlägen umso wichtiger. In diesem Sinne: Alle auf nach Münster!

Zum ersten Heimspiel der Saison 2014/2015 gibt es auch wieder unseren Flyer zum nachlesen.

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