Ultima Raka 2002

Heimspielauftakt nach Maß

Auf geht´s Jungs aus Cottbus hieß es nun auch endlich wieder im Stadion der Freundschaft. Das erste Heimspiel der Saison sollte dabei ne heiße Angelegenheit werden. Die angekündigten tropischen Temperaturen waren bereits Tage zuvor ein viel diskutiertes Thema. Offensichtlich muss wirklich erst wieder etwas Ernstes passieren, damit man sich um ne Lösung bemüht und dann natürlich hoch und heilig verspricht, dass so etwas nie wieder vorkommen wird. Schlecht!

Dass es dank der Bewölkung letztendlich weitaus weniger schlimm wurde als befürchtet, steht auf einem anderen Blatt. Dem Himmel sei Dank! Unterkriegen lassen war ohnehin nicht angesagt, und so hatten wir uns vorgenommen, das 3. Jahr nach unserer Rückkehr in den Block I mit einer entsprechenden Choreo einzuleiten. Dass man uns für dazugehörige Materialien auf einmal sämtliche Steine in den Weg legte, sorgte für großes Unverständnis. So durfte sich jeder einzelne unserer Doppelhalter einer individuellen Kontrolle unterziehen. Als wäre dieses Misstrauen nicht schon traurig genug, setzte die Aufnahme der Personalien einiger unserer Mitglieder seitens der angerückten Polizei noch eins drauf. Dazu noch die Mitteilung, dass zwei unserer Doppelhalter ab dieser Saison generell verboten sein würden und gleich mal beschlagnahmt werden sollten. Gut, dass man bei dieser Gelegenheit kühlen Kopf bewahrte und zumindest wir der Rechtslage mächtig waren. In unserem Stadion der Freundschaft hat nun einmal ganz klar der FC Energie Cottbus das Hausrecht und nicht die Polizei. Demzufolge sind die werten Herren auch nicht befugt, ohne gerufen zu werden auf dem Vereinsgelände zum Einsatz anzutreten. Nachdem dann auch noch der Fanbeauftragte, der Sicherheitschef und ein Zivilbeamter dazustießen, entspannte sich die Situation wieder und es wurde alles geklärt. Draußen bleiben mussten die beiden Doppelhalter dennoch. Auch ohne einen so lautenden Doppelhalter bleiben wir der Meinung: Pyrotechnik ist kein Verbrechen… So ein Theater!

Da es bereits beim Saisonauftakt in Düsseldorf zu unliebsamen Vorfällen gekommen war, in Folge dessen eines unserer Mitglieder willkürlich festgenommen wurde, ließen wir diesen unsere Solidaritätsbekundung mittels eines am Zaun befestigten Spruchbandes erblicken. Torsten ohne H – deine Gruppe ist immer für dich da! Hoffen wir drauf, dass keine ungerechtfertigte Post in deinem Briefkasten landen wird!

Nun genug der negativen Begleiterscheinungen, gibt es vom heutigen Spiel doch durchaus auch viel Erfreuliches zu berichten. Das Auflaufen der Teams auf unseren heimischen Rasen beendete nun auch endlich in unserer geliebten Heimatstadt die Sommerpause. Auch unser Intro gelang diesmal vollends. Ein großer Block I – Schriftzug, welcher in den Farben unserer Gruppe gehalten wurde, stand dabei im Vordergrund. Im Block geleiteten derweilen sämtliche Doppelhalter und große Schwenker das Team aufs Feld. Zusätzlich wurden im gesamten Block reichlich Schnipsel unter die Fans gebracht, die aufgrund ihrer Größe lange flogen und die sehr gelungene Aktion genial abrundeten.

Dann rollte der Ball – und wie! Da war nichts mit Zurückhaltung aufgrund der widrigen Bedingungen. In den ersten 11 Minuten war es uns vergönnt, gleich 3 Tore unserer Jungs zu bejubeln. Wahnsinn! Neben 2 Toren unseres Goalgetters Sanogo wusste insbesondere das Tor von Bittroff zu gefallen – wirklich erfreulich wie sich unser Eigengewächs entwickelt. Weiter so Alex! Im Block gab es natürlich ordentlich Grund zum Feiern, was nachfolgend anscheinend mächtig an den Kräften zerrte. Verständlich, dass es da dann auch mal etwas ruhiger im Stadion wird. Nachdem sich Sanogo mit seinem dritten Treffer einen Hattrick bescherte, welcher gebührend gefeiert wurde, wusste kurz vor der Halbzeit dann auch noch ein fünfminütiger Dauergesang recht gut zu gefallen. Weiter so!
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte gratulierten wir mittels eines Spruchbandes dem VfB und seinen Mitgliedern zur erfolgreichen Abstimmung hinsichtlich des alten VfB-Wappens. Verfolgte man die Vorbereitungen hin zu diesem großen Moment und betrachtete den völlig nachvollziehbaren Jubel auf der Mitgliederversammlung, lief einem selbst in der Ferne ein kalter Schauer den Rücken runter. Da sieht man mal wieder, was es wert sein kann, Mitglied in seinem Verein zu sein! Stimmungstechnisch war zugegeben in Halbzeit 2 nicht mehr viel los. Sicherlich wäre trotz Hitze mehr drin gewesen. Bei einem Spielstand von 4:0 und einem sicheren Sieg kann dies aber am ehesten verziehen werden…

Nun noch ein kurzer Blick in den Gästeblock. Dort hatten sich heute knapp 100 Leute versammelt. Nach den frühen Gegentreffern feierte man offensichtlich seine eigene Sommer-Party. Zu hören war jedoch nicht viel. Umso negativer fiel die uns entgegengebrachte Pöbelei  auf. Aber hängen wir dies nicht zu hoch, läuft dies doch leider unsererseits ab und an leider nicht anders. In Halbzeit 1 war noch ein kleines Scharmützel mit den Ordnern wahrzunehmen. Die Sache legte sich aber schnell wieder und soll von uns hier nicht bewertet werden…da sind wir einfach zu weit weg.

Nach Schlusspfiff wurde dieser hervorragende Heimspielauftakt noch gebührend gefeiert. Dennoch gilt es nun, auf dem Boden zu bleiben. Schon am Samstag in Magdeburg erwartet uns sicherlich eine schwierigere Aufgabe. Umso mehr kommt es dann auf unsere Unterstützung an. Also alle aufgemacht! Auf geht´s in die nächste Runde!

Bericht folgt nach Beendigung der Verfahren und Klärung der Vorfälle!

Jetzt, wo die alte Saison schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist und unsere Rot-Weißen bereits in 20 Tagen wieder auf Punktejagd gehen dürfen, haben es auch die letzten 3 Berichte der vergangenen Spielzeit auf unsere Seite geschafft. Da war auch bei uns mal kurzzeitig die Luft raus. Künftig wird sich wieder um Aktualität bemüht!

An dieser Stelle sei auch noch einmal Danke gesagt für Eure Unterstützung in der vergangenen Saison – sei es durch Becherspenden, Materialgaben oder jegliche andere Hilfe. Vielen Dank!

Keine 3 Wochen mehr! Fühlt ihr das Knistern? Dann lasst die Arbeit Arbeit sein, opfert einen Urlaubstag oder erlebt den Höhepunkt Eurer Ferien. Montagsspiel hin oder her, es ist Saisonauftakt! Macht Euch bereit für den Stolz der Lausitz – auf nach Düsseldorf!

Derbysieg knapp verpasst

Nun stand also das letzte Saisonspiel vor der Tür. Mit der Bahn sollte es in die Hauptstadt gehen. Leider hielt man es nicht vonnöten, uns einen Entlastungszug bereit zu stellen. Für uns nicht weiter problematisch, die 90 Minuten zu stehen ist man schließlich gewohnt. Die normalreisende, fußballunabhängig reisende Bevölkerung wird das jedoch nicht so toll gefunden haben…

In Spandau angekommen, fiel zunächst die ungewohnt wenig anwesende Polizei auf, die uns vor Ort begrüßte. Da es geschlossen zum Olympiastadion gehen sollte, wollte man noch auf die restlichen aus der S-Bahn aussteigenden Energie-Fans warten. Die Ordnungsmacht indes war nicht so geduldig, ließ stattdessen in der vordersten Reihe den Knüppel sprechen und zerrte die Leute zum losgehen. Auch das Chaos auf dem Vorplatz des Stadions sowie eine weitgehend unkoordinierte Polizei ließ einen stutzig werden. War das etwa so beabsichtigt? Gut, dass wir darauf besonnen reagierten und damit selbst für einen geregelten Ablauf sorgten…

Das Spiel ähnelte in gewisser Weise den beiden vorangegangenen Spielen. Die Stimmung gestaltete sich erneut durchwachsen, auf dem Feld präsentierten sich unsere Rot-Weißen derweilen zunächst recht ordentlich. Da gab es dann doch noch einmal großen Jubel, als unsere Energetiker zu Recht in Führung gingen. Wer hatte damit schon gerechnet? Mit einem Derbysieg die Saison zu beenden und  letztendlich auf Platz 6 zu rangieren, wäre dann doch noch so etwas wie ein versöhnliches Ende gewesen. Manch einer soll ja wohl auch scharf auf die inoffizielle ostdeutsche Meisterschaft sein… Umso tragischer, dass es Mitte der 2. Hälfte einen Bruch in unserem Spiel gab, was die Hausherren dann doch noch mit dem Ausgleichstreffer bestraften. Bitter!

Nach Spielschluss gab es erneut freie Bewegung für uns Fans. Ohne nennenswerte Absicherung durfte man den Weg gen S-Bahn antreten. Dennoch blieb alles ruhig. Erstaunlich! Wie passt denn das mit dem gemalten Bild des bösartigen Fußball-Fans zusammen, der den Besuch eines Fußballspiels zu einem unsicheren Erlebnis werden lässt? Ist dem etwa doch nicht so? Dann können wir uns ja auch in der nächsten Saison hinter dem Ofen vortrauen und unsere geliebte BSG leidenschaftlich unterstützen. In diesem Sinne: Immer vorwärts Energie – wir sehen uns im Bus oder in Block I!


Lasst uns noch ein letztes Mal in dieser Saison die geliebte BSG in fremde Gefilde begleiten. Gemeinsam verteidigen wir unseren Platz im oberen Tabellendrittel!


Gelungener Heimspiel-Abschluss

Es war mal wieder soweit. Das letzte Heimspiel der Saison stand vor der Tür. Eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen liegt hinter uns, in sportlicher wie auch in fantechnischer Hinsicht. Nun galt es also dieses letzte Heimspiel zu einem besonderen zu machen und so entschloss man sich dazu, gemeinsam mit vielen weiteren Energie-Fans den Spieltag mit einer gemütlichen Parkeisenbahnfahrt einzuläuten. Zwischenstopp war das Schloss des Fürsten Pückler im Branitzer Park. Eine rundum gelungene Aktion mit der sicherlich alle Beteiligten zufrieden sein können.

Das Spiel wurde diesmal von einer Choreo des Fanclubs Berliner Jungz eingeläutet, die hiermit ihr 10-jähriges Jubiläum feierten. An dieser Stelle: Alles Gute!
Die Stimmung war zu Beginn des Spiels eher mäßig. Wie schon in Braunschweig merkte man, dass weitgehend die Luft raus war. Dabei hätte allein der Spielverlauf der Stimmung zuträglich sein müssen. So konnte man gegen den „Angst-Gegner“ aus Sandhausen dank eines Traum-Freistoßes von Christian Bickel mit 1:0 in Führung gehen. Der Jubel war jedoch nicht weiter berauschend und auch die Stimmung erlebte nach dem Treffer keinen größeren Aufschwung.

Dass derweilen der Jubel nach der 1:0 Führung des VfR Aalen recht groß und die Scheiß Dynamo-Gesänge recht laut waren, ist sicherlich gut nachzuvollziehen. Jedoch sollte das Verhältnis zwischen Anfeuerung des eigenen Teams und dem Bepöbeln des Gegners immer in einem angemessenen Verhältnis stehen. Der Jubel über das kurz danach fallende 2:0 durch Boubacar Sango war da weniger emotional… Anschließend war Pause.

Auch nach dem Wiederanpfiff riss man mit dem Support keine Bäume aus und das trotz Chancen im Minutentakt, welche allerdings alle recht schusselig vergeben wurden. Gott sei Dank war der Gegner wirklich so schlecht, dass er dieses Unvermögen nicht bestrafen konnte. So plätscherte das Spiel mehr oder weniger dahin. Ab und zu ein Gesang, aber halt nie wirklich laut oder gar ausdauernd. Verglichen mit dem, was diese Saison möglich gewesen wäre, war es nun mal ein Spiel um die goldene Ananas – dennoch sollte da ein bisschen mehr gehen.
In der Schlussphase des Spiels gelang dann doch noch der mehr als verdiente dritte Treffer. Der eingewechselte Daniel Adlung schoss zum 3:0 ein. Leute, die besagten Herren bei dessen Einwechslung 2 Minuten vorher noch wild gestikulierend auspfiffen, schrien nun auf einmal lauthals seinen Namen mit. Unverständlich! Doppelmoral lässt grüßen. Dann war Schluss.

Nach dem Spiel gab es noch die obligatorische Saisonverabschiedung mit den Spielern. An dieser Stelle war der moderat ausfallende Jubel aufgrund einer sehr durchwachsenen Saison angebracht.

Nun steht uns noch ein Spiel bevor, und das ausgerechnet bei den dämlichen, blauen Berlinern. Auch wenn sicherlich keiner Bock darauf hat, jenen beim Feiern zuzuschauen, sollte man dieses Spiel noch einmal nutzen um ihnen in die Suppe zu spucken und die Feier etwas zu vermiesen. Also nochmal alle zusammengerissen und auf nach Berlin!

Schiedlich – friedlich – torlos

Letztes „Topspiel“ der Saison und wir hatten die ungeliebte Ehre, dieses wahrnehmen zu dürfen. Also Urlaub genommen oder nach der Schule direkt in den Bus gestiegen. Glücklicherweise war die Anreise nicht allzu weit und so konnte man sich immerhin die Krankschreibung für die Schule sparen. Nach 4 Stunden Fahrt also in Braunschweig angekommen um beim frischgebackenen Aufsteiger auf Punktejagd zu gehen.

Ohne lange um den heißen Brei herumzureden, ist die Geschichte dieser Begegnung schnell erzählt. Eine recht ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten endete letztendlich mit einem verdienten 0:0-Unentschieden. Der Support war unsererseits zu Beginn ganz passabel, konnte doch der Großteil des leider recht leeren Blocks zum Mitmachen animiert werden. Dass einige Lieder wirklich lange gehalten wurden, wusste zu gefallen. Mit zunehmender Spieldauer wandelte sich die Stimmung jedoch mehr und mehr in Richtung Sinnlos-Support und verlor zudem an Lautstärke. Einerseits nicht verwunderlich – so ist es halt, wenn die phasenweise Überlegenheit des eigenen Teams zum Großteil den Braunschweiger Feier-Nachwehen geschuldet ist, was dem ganzen Geschehen einen gewissen Freundschaftsspiel-Charakter verlieh. Andererseits bedauerlich, gilt es doch für unsere Rot-Weißen die Saison wenigstens vernünftig zu Ende zu spielen, wozu man zumindest am heutigen Abend offensichtlich auch gewillt war.

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Auftritt der Hausherren. Diese empfingen ihre Aufstiegs-Helden mit einem Meer aus blauen und gelben Kassenrollen. Optisch sehr gelungene Aktion! Stimmungstechnisch war zu spüren, dass nach dem Erreichen des großen Zieles die Spannung raus war. Dementsprechend blieb es recht ruhig im weiten Rund.  Erst kurz vor Schluss war etwas von Aufstiegs-Euphorie zu spüren, als der Großteil des Stadions mit in die Feierstimmung einstieg und es daher wirklich laut wurde. Auch die Ehrenrunde – eingeleitet durch den gelungenen Einsatz von Pyrotechnik  – wurde gebührend zelebriert.  So können auch wir nur zum sportlichen Erfolg gratulieren. In Zeiten, in denen sich diverse Retorten-Produkte den unlauteren Weg in höhere Gefilde bahnen oder andere Vereine auf Teufel komm raus jedes Risiko für den Wiederaufstieg in Kauf nehmen, hat ein auf nachhaltiger Entwicklung beruhender Erfolg einfach mal Anerkennung verdient.  Da darf das eigene Team dann auch gerne mal Spalier stehen…

Für unsere Jungs bieten sich nun noch 2 weitere Gelegenheiten, um eine größtenteils verkorkste Rückrunde wenigstens passabel zu Ende zu führen. Lasst uns unseren Teil dazu beitragen!

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